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Pressemeldung
Bedingt durch Winterstürme und kalte Meeresströmungen stranden jedes Jahr von März bis Juli
zahlreiche junge Meeresschildkröten an der Küste des Westkaps in Südafrika. Zumeist handelt es
sich um Unechte Karettschildkröten, deren Weltbestand als gefährdet gilt. Die
Gefährdungsursachen reichen von Jagd über den Verlust von Brutstränden bis hin zum Verfangen
in Fischernetzen und der Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll. Bereits bis Mai 2024
wurden in Südafrika nach starken Stürmen rund 600 Schildkröten angespült – mehr als dreimal so
viel wie sonst im ganzen Jahr. In vielen Fällen handelte es sich um unterkühlte und geschwächte
Tiere. Ihre Panzer waren oft von Seepocken und Entenmuscheln bedeckt, was ein Anzeichen dafür
ist, dass die Schildkröten schon längere Zeit fast regungslos durchs Meer getrieben sind. Hinzu
kommt, dass zahlreiche der geretteten Tiere Plastikteile verschluckt hatten, was ihren
Gesundheitszustand weiter verschlechterte.
Mit Unterstützung der Aktionsgemeinschaft Artenschutz kümmert sich die in Kapstadt ansässige
Two Oceans Aquarium Foundation jedes Jahr um gestrandete Schildkröten. Aufgrund der aktuellen
katastrophalen Situation stößt die Organisation aber an ihre Grenzen: Zunächst müssen die
angespülten Tiere geborgen werden. Anschließend werden die zumeist geschwächten Schildkröten
veterinärmedizinisch untersucht und bis zur Wiederauswilderung behandelt und gepflegt – sonst
hätten sie keine Chance, zu überleben. Damit dieser Aufwand bis Ende August 2024 finanziert
werden kann, hat die Wilhelma einen Betrag von rund 20.000 € aus ihrem Nothilfe-Fonds zugesagt.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt: „Die Wilhelma unterstützt weltweit rund 40
Artenschutzprojekte – viele davon bereits seit mehreren Jahren. Leider ist Artenschutz nicht immer
planbar: Oft genug entstehen durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Waldbrände
oder Stürme Szenarien, in denen schnelle Hilfe notwendig ist. In solchen Situationen können wir mit
unserem Nothilfe-Fonds Unterstützung leisten.“
Bilder 1-3: Die gestrandeten Schildkröten werden im Two Oceans Aquarium in Kapstadt untersucht, behandelt und bis zur Auswilderung gepflegt. Bild 4: Schildkröte mit ausgeschiedenen Plastikstücken. Bild 5: Schildkröte, die von einer dicken Schicht Entenmuscheln befreit wurde. Fotos: 1,2,4,5: Two Oceans Aquarium Foundation (TOAF); 3: Devon Bowen
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