Pressemeldung
Im Juni des letzten Jahres sind im Zoo Duisburg drei junge Fossa geboren worden. Ab sofort lassen sich die Jungtiere auf den Auรenanlagen beobachten. Auf Madagaskar sind die rostbraunen Raubtiere vom Aussterben bedroht.
Duisburg
Die drei kleinen Fossa halten ihre Mutter Kinja auf Trab. Seit einigen Tagen erkundet der Nachwuchs die fรผr Besucher einsehbaren Auรenanlagen, klettert auf Baumstรคmme und huscht durchs Unterholz. Es ist das erste Mal, dass sich die Jungtiere bei ihren Ausflรผgen auch von Besuchern beobachten lassen.
Rรผckblick: Bei der Geburt der drei kleinen Fossa im Juni des vergangenen Jahres waren die Jungtiere mit einer Lรคnge von nur 23 Zentimetern und einem Gewicht von rund 100 Gramm winzig klein. Wohl behรผtet von Mutter Kinja, entwickelte sich der Nachwuchs zuerst in einer schรผtzenden Wurfkiste, bis die rรผckwertigen Anlagen schrittweise erobert wurden. Nun der nรคchste Schritt: Seit einigen Tagen erkunden die Jungtiere die fรผr die Zoobesucher einsehbaren Auรenanlagen. Die ersten Ausflรผge auf ungekanntes Terrain beobachtet Revierleiter Mike Kirschner โ und schwรคrmt: โAus den unbeholfenen Welpen sind richtige Fossa-Teenies geworden. Diese Entwicklung begleiten zu dรผrfen, hautnah dabei zu sein, macht mich sehr stolzโ. Auch wenn die Jungtiere mittlerweile recht selbststรคndig sind, feste Nahrung fressen und immer hรคufiger auch ihre eigenen Wege gehen, hat Mutter Kinja das Trio immer im Blick. โKinja ist eine sehr erfahrene Mutter, die ihre Aufgabe fantastische ausfรผllt. Sie ist fรผrsorglich, sehr ausgeglichen und รผberaus entspanntโ, weiร der Tierpfleger.
Seit Haltungsbeginn der Fossa am 17. Dezember 1975 sind am Kaiserberg fast 70 Jungtiere aufgewachsen. โDas ist weltweit einmalig. Kein anderer Zoo hat diese Erfolge zu verbuchenโ, betont Kirschner. Der Tierpfleger ist an vielen der Aufzuchten aktiv beteiligt gewesen. Weitsicht und Fingerspitzengefรผhl im Umgang mit den Tieren sind es, die ausschlaggebend fรผr den Erfolg in der Nachzucht der vom Aussterben bedrohten Fossa sind. Auch die Gegebenheiten spielen eine entscheidende Rolle. โUnsere komplexe Zuchtanlage bietet genau die Voraussetzungen, die es fรผr die Nachzucht der madagassischen Raubtiere braucht und ist einzigartig in der deutschen Zooweltโ, erklรคrt Mike Kirschner. Einsehbare Anlagen fรผr die Besucher sowie miteinander kombinierbare Gehege im rรผckwertigen Bereich der Fossa-Anlage erlauben es immer, auf die aktuellen Situationen reagieren zu kรถnnen.
Die Fossa zรคhlt zu den gefรคhrdeten Tierarten und wird auf der sogenannten Roten Liste gefรผhrt. Schรคtzungen gehen davon aus, dass im ungรผnstigsten Fall nur noch etwa 2.500 Fossa auf Madagaskar leben. Um die Tiere vor Ort besser zu schรผtzen, initiierte der Zoo Duisburg im Jahr 1995 den Fossa-Fond โ ein Artenschutzfond, in den europรคischen Zoos, die Fossa halten, sowie private Fรถrderer Artenschutzspenden einzahlen. Seit Grรผndung wird der Fond von Duisburg aus verwaltet und fรถrdert konkrete Artenschutzmaรnahmen auf Madagaskar. So werden beispielsweise Wildhรผter bezahlt und Ausrรผstung in Form von Fernglรคsern, Funkgerรคten sowie Fahrzeugen finanziert. Auch die Durchfรผhrung von Freilandstudien finanziert der Fond. Zusรคtzlich werden praktische Projekte umgesetzt: So ist die Entwicklung und Anschaffung von fossasicheren Hรผhnerstรคllen realisiert worden. โWenn die Fossa die Nutztiere der Bevรถlkerung nicht mehr erbeutet, schwindet der Konflikt zwischen Mensch und Tier. Das fรผhrt dazu, dass die Motivation zur Jagd auf die Fossa sinktโ, erklรคrt Biologin Taissa Faust, die den Fossa-Fond verwaltet. Auรerdem entwickelte der Fossa-Fond brennstoffarme Kochรถfen. โJe effektiver Kochstellen befeuert werden, desto weniger Holz wird gebraucht. Das spart Ressourcen, schont den Lebensraum der Fossa und hilft gleichzeitig der Bevรถlkerung auf Madagaskarโ, so die Biologin.
Als scheues und zurรผckgezogen lebendes Raubtier wird die Fossa selten im ursprรผnglichen Lebensraum auf Madagaskar gesehen. โAufklรคrungs- und Bildungsarbeit vor Ort ist daher enorm wichtig, damit die Menschen ein Verstรคndnis fรผr diese wundervollen Raubtiere entwickeln und sich fรผr den Schutz engagierenโ, weiร Revierleiter Mike Kirschner. Hierfรผr ist 1998 in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, eine groรe Anlage fertiggestellt worden, in der Fossa leben und als Botschaftertiere ihrer Artgenossen fungieren. Mike Kirschner war selbst vor Ort und unterstรผtzte das Projekt. โDrei Wochen lang haben wir รผberwiegend in Handarbeit und mit den Menschen vor Ort die rund 150 mยฒ groรe Anlage gebaut, in der sich im Jahr 2011 sogar Nachwuchs eingestellt hatโ, erinnert sich der Tierpfleger. Eine beeindruckende Erfahrung, die den Revierleiter in seiner tรคglichen Arbeit mit seinen Schรผtzlingen bis heute begleitet und fรผr den Erhalt der flinken Fossa antreibt.
- Bild 1 I Fossa-Jungtiere im Bambus I Foto: โZoo Duisburg / L. Troschโ - Bild 2 I Fossa-Jungtier I Foto: โZoo Duisburg / M. Appelโ - Bild 3 I Fossa-Jungtiere im Frรผhsommer 2023 I Foto: โZoo Duisburg / M. Appelโ
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