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Pressemeldung
Auch die Wilhelma muss sich an die Folgen des Klimawandels anpassen. Die Gärtnerinnen und Gärtner des zoologisch-botanischen Gartens haben daher schon im Februar 2024 damit begonnen, die bisherigen Wechselflorbeete entlang der Lindenallee im unteren Parkteil umzugestalten: Seit Ende April wachsen hier dauerhaft trockenheitsbeständige Stauden, Gräser und Gehölze.
Die Vorläufer der nun umgestalteten Beete wurden noch unter der Leitung von Albert Schöchle angelegt, der die ehemals königlichen Parkanlagen der Wilhelma ab 1949 zum Zoologisch-Botanischen Garten weiterentwickelte. Seitdem wurden in bandförmig angelegten Blumenbeeten zweimal pro Jahr saisonale Blumen angepflanzt – was allerdings nicht nur einen hohen Arbeitsaufwand, sondern auch Wasserverbrauch mit sich brachte.
Katja Siegmann, Fachbereichsleiterin der Parkpflege in der Wilhelma, erklärt: „Die Ressource Wasser wird in Zeiten des Klimawandels immer mehr zu einem beschränkenden Faktor. Für uns stellt sich daher die Herausforderung, unsere Anlagen so umzugestalten, dass wir sie auch in Zukunft auf nachhaltige Art und Weise pflegen können.“
Für das in Zusammenarbeit mit der Landschaftsarchitektin und Pflanzplanerin Bettina Jaugstetter erstellte Konzept wurden vorwiegend trockenheitsverträgliche und widerstandsfähige Gewächse aus dem Mittelmeerraum und Trockenregionen in Osteuropa und Nordamerika ausgewählt. Im ersten Jahr müssen die Pflanzen zwar noch gewässert werden, können aber später selbst in niederschlagsarmen Sommern fast gänzlich ohne zusätzliche Bewässerung auskommen.
Der Steppensalbei mit seinen blauen Blütenständen, die orange blühende Knollige Seidenpflanze oder die Vielfarbige Wolfsmilch mit ihren winzigen gelblichen Blüten oder die rot blühende Nelkenwurz sind nur einige Beispiele der rund 70 Sorten und Arten umfassenden Mischung. Insgesamt wird mit einem hohen Anteil an wintergrünen Arten gearbeitet, die zusammen mit attraktiven Gräsern und färbenden Stauden das ganze Jahr über für ein attraktives Bild sorgen. Die Höhe der Pflanzen beträgt rund 25 bis 30 cm im Vordergrund und steigt bei manchen der Stauden auf eine Höhe von bis zu zwei Metern. Bei der Auswahl der Pflanzen wurde besonderes Augenmerk auf ihren Nutzen für die heimische Insektenwelt gelegt.
In Abstimmung mit dem Denkmalamt wurden die Beete in einer geschwungenen Form angelegt, die bewusst vom Grundriss der historischen Vorgänger abweicht. Die Besuchenden der Wilhelma werden außerdem die Möglichkeit haben, durch Unterbrechungen im Verlauf der Beete direkt an die Pracht der Stauden, Gräser und Gehölze heranzutreten. Auf diese Weise schafft das vielfältige Pflanzkonzept zusätzlich ein hautnahes botanisches Erlebnis.
Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann
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