Sieben Inversionen, vier Launches, ganze 2,2 Sekunden Schwerelosigkeit (sie sich anfühlen wie eine Ewigkeit) am Stück sind recht beeindruckend. Dazu der steilste Launch der Welt mit 105 Grad – so eine Bahn bin ich noch nie gefahren.
Der Einstieg über den „Virtuel Line Eingang“ lief problemlos. Mit dem Rollstuhl kann ich durch die große Halle, wo Nikola Tesla fast zum Leben erwacht. Der täuschend echte Animatronic sieht klasse aus, auch wenn ich ihn nur von hinten sehe. Leider ist es extrem laut, wenn die „Energie sich bündelt“. Zum Glück kann ich direkt durchrollen und an den Schließfächern vorbei direkt zum Aufzug. Die Schließfächer sind gut, denn hier kann man alle losen Gegenstände einschließen. Man erhält eine Karte und kann damit das Schließfach wieder öffnen nach der Fahrt.
Mit dem Aufzug am Ausgang gelange ich direkt in die erste Etage. Durch einen schmalen Gang sieht man schon den Bahnhof. Die Mitarbeiter sind sehr nett und bitten mich einen Moment zu warten.
Nach kurzer Zeit darf ich dann mit dem Rollstuhl bis zur Bahn fahren und vorne rechts einsteigen. In der ersten Reihe… oh je, ich bin aufgeregt. Das Laufband wird extra angehalten, damit ich in Ruhe einsteigen kann. Normalerweise wird das Band nicht angehalten, um einen schnellen Einstieg zu ermöglichen.
Ich muss mich anstrengen, um in den Sitz zu gelangen, denn die äußeren Sitze sind etwas höher als die Inneren. Zudem stoße ich dann oben an den Bügel und so muss ich mich etwas „verbiegen“. Das Personal darf nicht helfen und so schaffe ich es allein. Die Frage nach dem Wadenband ist super, denn das hilft mit immer sehr. Meine Beine kann ich nicht so gut kontrollieren, wenn ich aufgeregt bin und so werden sie zusammengehalten.
Ich bin sehr nervös und merke, wie mein Körper anspannt.
Als die Fahrt losgeht, halte ich mich fest. Die sitze sind sehr bequem und ich fühle mich gut und sicher. Die Effektschiene überrascht mich sehr und beeindruckt mich zugleich, Dann geht es aber mit der Fahrt los und ich kann es heute noch kaum glauben, was da passiert. Als ich dachte wir sind da, sagte Micha das war erst die halbe Strecke geschafft haben und es jetzt zurück geht. Der Zug dreht sich und wird auf das neue Gleis positioniert. Schon ging es rückwärts wieder los, bevor es dann vorwärts Richtung Bahnhof ging.
Die Beschleunigung, die ruhige und angenehme Fahrt und das lange Überkopf hängen haben mich stark beeindruckt und begeistert.
Nach der Fahrt muss ich mich erst einmal sammeln. Wir treffen Parkleiter Thorsten Marohn, der sich sehr für meine Meinung interessiert. Schließlich bin ich der erste Rollstuhlfahrer, der die Bahn gefahren ist.
Nach rund einer halben Stunde haben wir dann unsere 2. Fahrt angetreten. Unglaublich dieses lange Fahrerlebnis, aber für meinen Körper auch anstrengend und so sind 2 Fahrten genug für heute…
Wir haben bei dem Presse Event im Regen gestanden und das war nicht so optimal, weil es auch nur 7 Grad waren und somit recht kalt. Das hat dazu geführt, dass mein Körper recht müde war.