Das Stage Palladium Theater in Stuttgart zeigt aktuell das spektakuläre Musical „Disneys TARZAN“ – eine Produktion voller Akrobatik, Emotionen und mit der mitreißenden Musik von Phil Collins. Doch wie barrierefrei ist dieses Erlebnis für Menschen mit Behinderung?
Tim und ich wollten es wissen und haben es während der CMT in Stuttgart ausprobiert. Zusätzlich haben wir auch das Musical „Die Eiskönigin“ im Stage Theater sowie „Holiday on Ice“ in der Porsche Arena ausprobiert.
Die Plätze für Rollstuhlfahrer und Begleitung liegen in Reihe 25. Die Begleiter sitzen direkt neben dem Rollstuhlfahrer. Die Tickets können nicht direkt online gebucht werden.
Wir haben, wie auf der Website empfohlen, an der Hotline unter 040-319747696 gebucht. Die Beratung war sehr gut und die Buchung schnell erledigt.
Bezahlt haben wir 49,62 €/Ticket, also rund 100 €. Dazu kamen die Ticketversicherung mit 4,98 € und der Versand mit 5,90 €. Da wir auch parallel Tickets für das Musical Disneys DIE EISKÖNIGIN – Das Musical bestellt haben, wurden nur einmal Versandkosten berechnet.
Gesamtpreis für
Liegen bei 110 €/55 € pro Person.
Das Theater befindet sich im SI-Centrum Stuttgart. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich, allerdings ist der Weg vom Bahnhof Vaihingen oder der U-Bahn-Station Salzäcker für Rollstuhlnutzende eine kleine Herausforderung – teils lange Wege, teils unübersichtliche Beschilderung. Wer mit dem Auto kommt, findet im Parkhaus Behindertenparkplätze, der Zugang ins Theater ist ebenerdig oder per Aufzug erreichbar.
Wir haben im Parkhaus P2 geparkt, wie schon am Vorabend bei der Eiskönigin. Der Weg zum Musical ist recht entspannt. Wenn man das Parkhaus verlässt, ist man sofort im SI-Center. Mit dem Aufzug geht es dann in die mittlere Etage. Hier findet man neben dem Eingang zum Musical auch einige Restaurants und den Ausgang zur Straße. Alles ist überdacht, und so brauchen wir weder Schirm noch Jacke.
Nach der Ticketkontrolle dürfen wir ins Foyer und auch hier gibt es einen einzigartigen Foto Spot.
Viele Tische und Stühle sowie eine Bar laden zum Verweilen ein. Diesmal bestellen wir die Getränke für die Pause direkt vor Beginn, dann sparen wir in der Pause viel Zeit. Dafür gibt es die Pausen-Reservierung.
Das Theater – die Rollstuhlplätze im Stage Palladium Theater liegen in Reihe 25 im linken und rechten Flügel. Es gibt je 2 Rollstuhlplätze pro Seite, also 4 insgesamt. In diesem Theater kann man auch nebeneinander sitzen, was wir natürlich großartig finden.
Wir sitzen im „Parkett rechts“ in Reihe 25 auf den Plätzen
Block Parkett rechts, Reihe 25, Platz 21 und Platz 22.
Die Sicht ist etwas eingeschränkt, aber für den Preis vollkommen okay. Noch schöner wäre es, wenn man mehr in der Mitte sitzen könnte. Einen Aufpreis würden wir hier gerne mehr zahlen, um so noch tiefer in den Dschungel einzutauchen.
Wir haben gut gesessen und konnten die Show genießen.
Natürlich kennen wir als echte Disney Fans die Filme. Aber auch die Realverfilmungen aus alten Zeiten sind bekannt. Die Story startet mit einem sehr beeindruckenden Bühnenbild vom Schiff, auf dem die Eltern sind. Durch eine Tragödie verliert Tarzan beide Eltern und ist sich selbst überlassen. Er wird von der Affenmama aufgenommen. Dies stößt nicht gerade auf Einverständnis beim Oberhaupt, aber Tarzan lässt sich nicht unterkriegen und die Geschichte nimmt ihren Lauf …
Die erste Halbzeit empfanden wir beide als etwas zäh. In der 2. Halbzeit war allerdings viel los und die Akrobatikkünste der Darsteller haben zudem ebenfalls sehr beeindruckt. Plötzlich schwingen die Affen durch den Dschungel. Ein faszinierendes Schauspiel, was da geboten wird.
Die Darsteller müssen viel leisten und dabei noch sprechen oder singen. Ein echtes Familienabenteuer für Jung und Alt.
„Tarzan“ ist ein visuelles und musikalisches Highlight – auch für Menschen mit Behinderung. Dennoch: Barrierefreiheit endet nicht beim Rollstuhlplatz. Angebote für Menschen mit Hör- oder Sehbeeinträchtigung sowie eine bessere Kommunikation im Vorfeld wären wünschenswert. Wer das Musical besuchen möchte, sollte sich am besten vorab telefonisch informieren und Unterstützung anmelden.
Es gibt eine behindertengerechte Toilette, die Pausen-Reservierung und die Plätze sind in Ordnung. Das Preis-/ Leistungsverhältnis hat hier auf jeden Fall gepasst, denn man bekommt einiges geboten.
Wir konnten nebeneinander sitzen und auch die Pause entspannt genießen. Die Behindertentoilette war sauber und sogar frei. Leider sind die Plätze ganz am Rand und so sieht man nicht alles, aber den Großteil bekommt man mit. Die eingeschränkte Sicht haben aber auch alle anderen, die in den Blöcken links oder rechts am Rand sitzen.
Wer in der Nähe ist, sollte das Musical besuchen. Wir kommen gerne erneut vorbei!
In der Pause bleibt meistens kaum Zeit. Vor allem wenn man mal auf die Toilette muss. Als Mensch ohne Gehbehinderung steht man dann oft in der Schlange. Wenn man jedoch die Behindertentoilette nutzen möchte, ist dies auch oft ein Problem. Wenn sie nicht abgeschlossen ist, wird sie von allen anderen ebenfalls genutzt. Ist sie abgeschlossen, jedoch ohne Euroschlüssel, muss man erst jemanden finden, der einem aufschließt.
Da bleibt dann kaum Zeit für ein Getränk, einen Snack oder ein Eis. Also haben wir vorab unsere Sachen bestellt und bezahlt und die Tischnummer 38 zugewiesen bekommen.
Vor Veranstaltungsbeginn sucht man sich aus, was man in der Pause haben möchte.
Diese Sachen werden dann bestellt und bezahlt und man erhält eine Tischnummer. Wenn man dann in die Pause geht, sucht man seinen Tisch und findet seine Bestellung vor. Ein perfekter Service, der viel Zeit und Nerven spart.
Bevor die Veranstaltung losgeht, ist es an der Bar meistens entspannt. Hier kann man
in Ruhe schauen und überlegen, ob man etwas möchte. In der Pause gibt es viel Gedränge und lange Schlangen. Man kann sogar einen Tischwunsch äußern. Bei uns hat es gut funktioniert und Tim musste nicht über die lange Rampe zur höher gelegenen Ebene. Es ist viel entspannter und auch für Menschen, die große Ansammlungen nicht mögen, eine großartige Option.
Tim sitzt im Rollstuhl. Zusammen besuchen wir das Musical „Tarzan“ in Stuttgart.
Wir möchten wissen: Können Menschen mit Behinderung das Musical gut besuchen?
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Im Theater
Das Musical
Barrierefreiheit – was gut ist:
Was besser sein könnte:
Fazit
Das Musical ist toll!
Aber: Die Barrierefreiheit kann noch besser werden.
Trotzdem: Wir hatten einen schönen Abend und kommen gerne wieder!
Rollstuhlplätze befinden sich in der Regel im Parkett, relativ weit hinten. Die Sicht ist gut, aber nicht spektakulär – bei einer Show mit so viel Luftakrobatik wäre ein besserer Blickwinkel wünschenswert. Die Begleitperson sitzt direkt daneben.
Das Theater bietet auf Anfrage Hörunterstützungssysteme an (z. B. Kopfhörer oder Induktionsschleifen), allerdings ist die Verfügbarkeit begrenzt und nicht immer gut kommuniziert. Eine Aufführung mit Audiodeskription oder Gebärdensprache wird unseres Wissens leider derzeit nicht regelmäßig angeboten.
Eine barrierefreie Toilette ist vorhanden, über den Aufzug erreichbar und ausreichend groß. Sie ist sauber und gut ausgestattet.
