Der Bollerwagen Test 2023 im Irrland – Kettler, Fuxtec, elvent

Sie sind aus Zoos, Tierparks und Freizeitparks nicht mehr wegzudenken: Bollerwagen! Die praktischen Helfer werden besonders von Gruppen & Familien genutzt und bieten neben Stauraum für Snacks & Getränke auch Platz für die Kinder. Kein Wunder, dass es mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Bollerwagen gibt. Vom klassischen Modell aus Holz und ohne viel Schnick-Schnack, bis zum Premium-Bollerwagen für an die 500 Euro ist alles dabei. Wie soll man sich da zurechtfinden und vor allem – was braucht es wirklich? Sind die Preisunterschiede gerechtfertigt? Und woher weiß ich, welcher Bollerwagen zu mir passt? Wir wollten diesen Fragen auch 2023 wieder auf den Grund gehen und haben einen neuen Bollerwagen-Test für euch gemacht, der die Features anschaulich zeigt, Fragen klärt und schließlich einen Vergleich zieht.

Einen Bollerwagen testet man nicht im Büro! Also haben wir uns auf den Weg in den Freizeitpark „Irrland“ in Kevelaer gemacht. Diese „Bauernhof Erlebnisoase“, wie der Park sich selbst beschreibt, bietet genug Platz, Steigungen, verschiedene Untergründe und vieles mehr – der perfekte Ort für unseren Test 2023. Ähnlich wie beim [ Bollerwagentest 2022 im Eifelpark ], brauchten wir natürlich auch wieder Testfamilien. Denn eine Familie mit Kindern, die wirklich einen Tag mit dem jeweiligen Bollerwagen im Freizeitpark verbringen, kann ein wesentlich besseres Fazit ziehen, als wenn nur wir testen.

Mit drei Testfamilien und drei der aktuellen Top-Bollerwagen konnte unser Test im Irrland dann endlich starten. Dabei sind diese Jahr folgende Modelle:

• Kettler – Kettler Compact
• FUXTEC – FX-CTL950
• elvent – SmartCruiser

Familie Flure testet für uns den SmartCruiser von elvent, Familie Erke den Kettler Compact von Kettler und Familie Petridis den FUXTEC FX-CTL950. Der Aufbau lief bei allen drei Familien sehr ähnlich ab: Schutzfolien ab, auseinander falten, Räder montieren, Dach aufstecken, Taschen anbringen. Dabei war echtes Teamwork am Start und sogar die Kleinsten halfen mit. Der Kettler Compact war als erstes komplett fertig, dicht gefolgt vom elvent SmartCruiser. Beim FUXTEC gab es zunächst einige Probleme beim Aufbau der Dachkonstruktion – hier wurde keiner aus der Anleitung so richtig schlau – nach einigem Tüfteln hat unsere Familie es aber dann doch geschafft. Insgesamt waren alle drei Bollerwagen recht schnell aufgebaut (< 10 Minuten), größere Probleme gab es dabei nicht.

Nachdem die Bollerwagen aufgebaut waren, begann der Tag im Irrland. Hier wurden die Bollerwagen von unseren Familien auf Herz und Nieren getestet! Zum Beispiel mussten die Bollerwagen verschiedene Untergründe über sich ergehen lassen, darunter Sand, Schotter, Beton, Erde und Rindenmulch. Voll beladen mit je zwei Kindern und haufenweise Gepäck gab es einen gründlichen Belastungstest für die drei Handwagen. An einer Steigung haben wir die Bremsen getestet und geschaut, wie sicher die Bollerwagen trotz Beladung stehen. Am Ende des Tests war schnell klar, was die jeweiligen Vor- und Nachteile der Bollerwagen sind. Alle Features und das Fazit zu den einzelnen Bollerwagen gibt es jetzt:!

Der Smart Cruiser von elvent war der günstigste Bollerwagen in unserem Test, mit einem Preis von 349 Euro. In Sachen Größe lag der elvent in der Mitte, der FUXTEC war größer, der Kettler etwas kleiner. Der Smart Cruiser bietet Platz für Gepäck und bis zu zwei Kinder, diese können dank der Sicherheitsgurte auch angeschnallt werden. Die großen Räder ermöglichen problemloses Schieben & Ziehen auf verschiedensten Untergründen. Der SmartCruiser hat einen verstellbaren Griff zum Schieben, außerdem einen ausziehbaren / höhenverstellbaren Griff zum Ziehen auf der anderen Seite. Ein Sonnenverdeck, welches auf vier Stangen aufgesteckt ist, schützt die Kinder und das Gepäck gut vor der Sonne. Unter dem Griff zum Schieben gibt es eine praktische Reißverschlusstasche, die zusätzlichen Stauraum bietet. Die Bremse ist beim SmartCruiser über einen Trittbügel problemlos erreichbar und hielt in unserem Test auch bei Steigung und voller Beladung bombenfest. Elvent hat uns für unseren Test auch eine Sitzerhöhung und eine Getränketasche zur Verfügung gestellt, beides ist zusätzlich kaufbar und nicht im Standard Lieferumfang enthalten. Unsere Testfamilie war allerdings gerade davon sehr begeistert, da die Sitzerhöhung ermöglichte, dass Ihre Tochter mehr sehen konnte, und die Getränketasche bis zu vier Getränke kühl hält und sogar abgemacht und umgehangen werden kann. In Sachen Aufbau war der elvent als zweites aufgebaut, was insgesamt schnell und problemlos ging. Zusammengeklappt passte der SmartCruiser ohne Probleme in den Kofferraum eines Golfs. Insgesamt war unsere Testfamilie mit dem elvent sehr zufrieden und würde sich von den drei Bollerwagen im Test am ehesten den elvent Smart Cruiser kaufen, was neben den Features am Design und am Preis-Leistungs-Verhältnis liegt.

Der FX-CTL950 von FUXTEC ist der größte Bollerwagen in unserem Test. Mit einem Preis von 469 Euro liegt er zwischen dem Kettler und dem elvent Bollerwagen. Der Aufbau dauerte beim FUXTEC mit Abstand am längsten, ging insgesamt aber auch noch schnell. Es war in erster Linie die Dachkonstruktion, die beim Aufbau ein paar ratlose Momente hervorrief. Der FUXTEC hat einen verstellbaren Griff zum Schieben auf der einen Seite und einen Griff zum Ziehen auf der anderen Seite. Auch der FX-CTL950 bietet Platz für Gepäck und bis zu zwei Kinder, diese können auch hier dank der Sicherheitsgurte angeschnallt werden. Die großen Räder ermöglichen problemloses Schieben & Ziehen auf verschiedensten Untergründen. Das Sonnenverdeck ist hier nicht nur auf vier vertikalen Stangen aufgesteckt, sondern hat auch noch zwei Querverstrebungen oben, wodurch die Dachkonstruktion zwar komplizierter aber auch wesentlich stabiler ist, als z.B. beim elvent. Das Sonnenverdeck reicht über den gesamtem Bollerwagen und schützt die Kinder und das Gepäck gut vor der Sonne. Hier gibt es auch noch einen Reißverschluss am Sonnendach, wodurch dieses zur Hälfte geöffnet werden kann. Durch das Netz kann dann etwas Licht fallen, was ein schönes Zusatz-Feature ist. Unter dem Griff zum Schieben gibt es auch hier eine praktische Reißverschlusstasche, die zusätzlichen Stauraum bietet. Auf der Seite mit dem Griff zum Ziehen gibt es außerdem drei Fächer für wichtige Gegenstände. Die Bremse ist über ein Fußpedal gut erreichbar und hielt in unserem Test auch bei Steigung und mit Beladung. Direkt unter dem Griff zum Schieben gibt es eine verstellbare Halterung, in der eine Kühltasche platz findet. Diese hält Snacks & Getränke warm und lässt sich auch herausnehmen. Zusammengeklappt passte der FX-CTL950 super in den Kofferraum eines Golfs. Insgesamt war unsere Testfamilie mit dem FUXTEC zufrieden und vor allem für Ihre schon etwas älteren Kinder war der Bollerwagen aufgrund der Größe gut geeignet. Auch die sonstigen Features, vor allem die Kühltasche, sorgte für Begeisterung, sodass unsere Testfamilie sich auch für den FUXTEC entscheiden würde, wenn Sie die Wahl hat.

Der Kettler Compact von Kettler ist klein und kompakt – wie der Name schon sagt. Somit ist es auch der kleinste Bollerwagen in unserem Test, trotz des höchsten Preises mit 499 Euro. Der Aufbau ging hier absolut problemlos und unschlagbar schnell – der Kettler war als erstes fertig. Auch hier gibt es einen praktisch verstellbaren Griff zum Schieben, ein Griff zum Ziehen fehlt allerdings. Auch der KettlerCompact bietet Stauraum für Gepäck, außerdem können bis zu zwei Kinder Platz nehmen. Die großen Räder ermöglichen problemloses Schieben auf verschiedensten Untergründen. Das Sonnenverdeck ist hier an einer Seite befestigt, lässt sich hoch- und runterklappen und auch ausziehen. Das funktionierte in unserem Test alles super, allerdings reicht das Sonnendach nicht komplett über den Bollerwagen, sodass ein Teil (oder in unserem Fall ein Kind) Sonne abbekommt. Unter dem Griff zum Schieben gibt es eine Tasche für Stauraum, diese hat allerdings keinen Reißverschluss, sondern ist oben geöffnet. Die Bremse ist über ein Fußpedal gut erreichbar und hielt in unserem Test auch bei Steigung und mit Beladung. Eines der Top-Features ist der einsetzbare Tisch, der quasi zwischen den Kindern im Bollerwagen eingegangen wird und Platz für bis zu zwei Getränke bietet. Dieser kam nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Eltern sehr gut an. Am Griff gibt es noch einen weiteren Getränkehalter, der dann z.B. von den Eltern genutzt werden kann.  Zusammengeklappt passte auch der Kettler Compact sehr gut in den Kofferraum eines Golfs. Insgesamt war unsere Testfamilie vom Kettler Compact begeistert, vor allem wegen der Kompaktheit. Gerade für Reisen, wenn mal nicht so viel Platz ist oder als Kinderwagen-Ersatz fand unsere Testfamilie den Kettler Bollerwagen perfekt, sodass sie sich auch am ehesten für diesen entscheiden würden – das liegt aber auch daran, dass sie bereits einen größeren Bollerwagen besetzten und eher etwas kompaktes suchen.

Drei Bollerwagen, drei Größen, drei Preise, drei Einsatzgebiete. Alle drei Bollerwagen sind super aufzubauen, lassen sich sehr gut rollen, haben gute Bremsen, passen in den Kofferraum und bieten Platz für Gepäck und bis zu zwei Kinder. Dennoch gibt es Unterschiede: Neben Preis und Größe liegen diese vor allem in der Ausstattung. Unsere drei Testfamilien waren genauso unterschiedlich wie die Bollerwagen und hatten unterschiedliche Wünsche und Anforderungen an die Bollerwagen. Gemeinsam kommen wir zu folgendem Fazit:

Der elvent SmartCruiser bietet ein super Preis-Leistungs-Verhältnis und ist super für zwei Kinder geeignet. Auch bei längeren Tagen lässt er sich gut rollen, ziehen und schieben, die Ausstattung ist sehr gut und das Zusatzzubehör ein nettes Extra. Der FUXTEC ist durch seine Größe vor allem für Familien interessant, die schon etwas größere Kinder haben, oder mit viel Gepäck unterwegs sind. Das Sonnenverdeck zum Öffnen und die Kühltasche machen hier auch lange Ausflüge sehr angenehm und somit ist dieser Bollerwagen die etwas größere Empfehlung für die etwas größeren Kinder. Wer ein kleines Auto hat, einen Kinderwagenersatz oder einen kompakten Begleiter sucht, der wird mit dem Kettler Compact fündig. Ein stylischer Bollerwagen mit netten Extras, der allerdings auf das wesentliche reduziert ist. Dadurch gibt es keine tollen Zusatzfeatures, die Kompaktheit ist dafür unschlagbar.

Vielen Dank an elvent, Kettler und FUXTEC für die Bollerwagen und an das Irrland für die Drehgenehmigung sowie die Einladung. Danke auch an unsere drei Testfamilien für den spannenden und lustigen Test gemeinsam mit uns.