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Heide Park mit รbernachtung
Der Auftakt unserer nรถrdlichen Parktour sollte im Heide Park stattfinden, also machten Vera und ich uns an einem Sonntagnachmittag im April 2024 auf die Reise. Die Anfahrt verlief, abgesehen vom รผblichen Verkehrschaos im und um den Ruhrpott, ohne besondere Zwischenfรคlle.
Unsere Unterkunft fรผr die nรคchsten beiden Tage hatten wir zufรคllig bei einem Buchungsportal entdeckt. Das Apartment (https://dieheideliebe.de/) ist barrierefrei, fรผr zwei Personen mehr als ausreichend und geschรคtzt zehn Autominuten vom Park entfernt. Fรผr die Dusche sollte man bei Bedarf aber einen eigenen Hocker mitbringen.
Auf der Homepage des Parks befindet sich ein eigener Abschnitt, der sich mit dem Thema Barrierefreiheit auseinandersetzt.
Die meisten Informationen finden sich in einem PDF, das Informationen fรผr Gรคste mit besonderen Bedรผrfnissen bereithรคlt.
Wichtig sind hier aus meiner Sicht die Punkte, dass fรผrs Parken auch ein Parkticket benรถtigt wird, wenn man im Besitz eines blauen Parkausweises ist. Das Ticket fรผrs Kraftfahrzeug kostet 9,00 โฌ. Die Parkplรคtze selber haben leider keine Markierungen, ich kรถnnte mir vorstellen, dass es an volleren Tagen hier zu Problemen kommen kรถnnte, wenn zum Beispiel Verladesysteme benutzt werden.
Unterstreichen kann ich aber vor allem den Hinweis auf die tiefer gesetzten Kantsteine, mit denen ich durchaus Probleme hatte.
Ansonsten gibt es noch eine Auflistung der barrierefreien Toiletten – dazu spรคter mehr, genauso wie Hinweise auf die Zugรคnglichkeit der Imbisse und Restaurants.
Fรผr die Achterbahnen, die Monorail, Panorama- und Bobbahn, sowie die Wasserattraktionen findet man auch die รผblichen Verweise darauf, dass man aus eigener Kraft in der Lage sein muss, die Fahrgeschรคfte zu verlassen und sich auch selbst festhalten kรถnnen muss.
Besitzt man die Merkzeichen โBโ, โGโ und โHโ oder einen Grad der Behinderung von mindestens 80, kann man im Service-Center einen โSchwer-in-Ordnung-Passโ gegen Vorlage des Schwerbehindertenausweises erhalten. Damit sind sechs Fahrten ohne Wartezeit รผber den Express-Eingang beziehungsweise Ausgang mรถglich.
Wir haben den Pass nicht genutzt, da unsere beiden Tage in der Woche lagen und der Park somit nicht besonders voll war.
Die Eintrittskarten sollte man vorab online kaufen, das Ticket fรผr Personen mit Handicap kostet 30,00 โฌ, sofern eine Begleitperson benรถtigt wird, muss diese ebenso 30,00 โฌ zahlen. Rollstuhlfahrer kommen kostenlos in den Park. Hier sollte man beachten, dass man als Rollstuhlfahrer trotzdem noch ein Ticket bestellen muss, sonst steht man wie ich etwas รผberrascht vor dem Eingang und wird dann hoffentlich trotzdem zum Service-Center durchgelassen, wo man sich dann doch seine Eintrittskarte abholen kann.
Nach dem Betreten des Parks sind wir zunรคchst im Schweinsgalopp durch Peppa Pigs Themenwelt gelaufen und standen dann vor dem sehr schรถnen See in der Mitte des Parks.
Lรคsst man seinen Blick รผber den See schweifen, dann fรคllt sofort der Dive-Coaster โKrakeโ mit seiner sehr schรถnen Thematisierung ins Auge, vor allem das Maul des Krakens sieht sehr beeindruckend aus. Hier zeigte sich, dass es fรผr so ziemlich alle Attraktionen im Heide Park am sinnvollsten ist, den Ausgang, der sich im Shop, der an die Achterbahn angrenzt, als Eingang zu nutzen. Leider funktioniert das in diesem Falle nicht ohne Treppen. An die zehn Stufen mรผssen รผberwunden werden, danach muss noch ein weiterer, kurzer Weg zu Fuร zurรผckgelegt werden, damit man zum Bahnhof gelangt. Hier ist also Gehfรคhigkeit zwingend notwendig.
Da der Krake frei baumelnde Fรผรe mag, muss man in einen verhรคltnismรครig hohen Sitz einsteigen, da war ich dann auf Hilfe von Vera angewiesen, da ich alleine nicht hoch genug in den Sitz kam.
Die Fahrt ist schnell und intensiv. Es geht den Lift hinauf, nach links dann steil runter ins richtig fies aussehende Maul und nach einer Schraube und einem Hรผpfer ist man auch schon wieder in der Station angelangt.
Nach der Tauchfahrt ins Krakenmaul findet man in unmittelbarer Nรคhe einen wahren Achterbahn-Oldtimer: Der Big Loop wurde 1983 erรถffnet und dreht seitdem seine Runden. Wir hatten auf dem Weg zur Bahn bereits den Express-Eingang erspรคht und nachdem wir den Mitarbeiter auf uns aufmerksam gemacht hatten, schon mit einem kurzen Weg zur Bahn gerechnet. Daraus wurde leider nichts, da uns der Mitarbeiter sagte, dass wir den regulรคren Ausgang nutzen sollten. Das bedeutete also den Berg runter und dann rechts, nur um dann einen extrem steilen Anstieg zur Station des Big Loop zurรผckzulegen. Der Einstieg in die Bahn war dann aber fรผr mich einfacher als vorher beim Kraken, auch wenn hier ein hoher Schritt notwendig ist. Die Schiene der Bahn liegt zwar ziemlich tief, man kann sich aber an den Wagen gut festhalten.
Der Big Loop selber ist dann eben genau das: Nach dem Lift geht es geradeaus, dann in zwei Loopings, zwei Schrauben und eine Helix. Das ist aber nicht ansatzweise so ruckelig, wie man aufgrund des Alters der Bahn vermuten kรถnnte, sondern verhรคltnismรครig sanft.
Vom Ausgang des Big Loops konnten wir schon Teile der Holzachterbahn Colossus erkennen, insofern war das nรคchste Ziel bereits gefunden. Auf dem Weg dorthin sind wir noch an einem kleinen sรผdamerikanisch thematisierten Bereich vorbeigekommen, die dortigen Karussells haben wir uns allerdings nicht angesehen.
Direkt vor dem Eingang von Colossus fiel mir ein Testsitz auf. Da ich in der Vergangenheit bereits รถfter mal Probleme mit widerspenstigen Bรผgeln hatte, wollte ich die Gelegenheit ergreifen und schauen, ob ich fรผr Colossus zu kolossal bin oder nicht. Daraus wurde allerdings nichts, da der Testsitz keinerlei Rasterung besaร und insgesamt auch ziemlich abgerockt wirkte. Wie sich spรคter herausstellte, hatte der Testsitz auch nicht die in der Bahn genutzten Sicherheitsgurte. Diesen Testsitz kann man also getrost ignorieren. Hier funktionierten wir, รคhnlich wie beim Kraken, den Ausgang im Shop zum Eingang um, allerdings mussten hier nur die fรผnf Stufen รผberwunden werden und der Weg zur Bahn war auch nicht so lang. Beim Anschnallen half mir Vera und der Bรผgel war auch milde gestimmt, also stand einer Fahrt nichts im Wege.
Und diese Fahrt ist mit sechzig Metern verdammt hoch. Da Colossus vor einigen Jahren umfangreich saniert wurde und nun offiziell Colossus – Kampf der Giganten heiรt, ist diese Fahrt quasi butterweich, so kann man die Airtime ganz in Ruhe genieรen. Ein absolutes Highlight ist hier die Durchfahrt durch das Holzmonster mit pyrotechnischen Elementen.
Von Colossus aus war der Weg dann nicht mehr weit zur Desert Race. Um es mal vorwegzunehmen: Mein Highlight des Parks. Warum? Ein Launch mit ordentlich Bumms, eine flache Strecke mit engen Kurven und keine Treppen, sondern eine Rampe und ein ebenerdiger Einstieg in die Zรผge. Somit kann ich stolz behaupten, eine Intamin-Launch-Bahn gefahren zu sein, was an anderen Orten fรผr Rollstuhlfahrer aus verschiedenen Grรผnden gar nicht so einfach istโฆ
Ein Stรผck rechts von Desert Race befindet sich der Ghostbusters Darkride. Hier ist der Eingang auch wieder der Shop, die Steigung davor ist aber durchaus anspruchsvoll. Der Einstieg in die Wagen der Attraktion ist dann aber unkompliziert. Ehrlich gesagt bin ich nicht der grรถรte Fan von Darkrides, die komplett am Bildschirm stattfinden, aber hier hat der Nostalgiefaktor gezรผndet und ich hatte zwei Runden lang Spaร. Kleine Randnotiz: Dort hat es wohl tatsรคchlich gespukt, denn die Attraktion hat mehrfach, kurz bevor wir da waren, den Dienst quittiert.
Zwischen Desert Race und den Ghostbusters steht der Grottenblitz, auch hier kommt man am besten durch den Ausgang in die Bahn, um dann elektrisch angetrieben, zwei Runden zu drehen. Der Weg dorthin ist allerdings erst ziemlich steil nach unten und dann ordentlich steil wieder nach oben, also Muskelkraft und Begleitung mitbringen – oder im Idealfall beides.
Danach sind wir wieder am Kraken entlang gegangen, jetzt ging es aber nach links oben, um zum Fluch der Dรคmonen zu gelangen. Der Berg dorthin ist sehr steil, das war ein unerwarteter Kraftakt fรผr uns beide, der nรคchste folgte dann direkt fรผr mich, weil der Ausgang sehr viele Stufen hatte. Alternativ dazu haben wir am zweiten Tag den Eingang getestet, da dieser keine Stufen besitzt. Beide Varianten sind nicht optimal, da man, um den Ausgang zu nutzen, sehr weit laufen muss. Das ist wiederum beim Eingang nicht der Fall, den kann man aber realistisch betrachtet nur dann im Rollstuhl nutzen, wenn im Park nicht viel los ist, da es sonst ziemlich eng werden kann.
Der Einstieg in den Wing Coaster war fรผr mich, genau wie beim Kraken, wieder mit Starthilfe verbunden, da die Sitze ziemlich hoch waren, dafรผr wird man dann aber auch mit der besonderen Sitzposition neben der Schiene belohnt. Der Dive-Drop ist jedes Mal ein extrem cooles Element von Wing Coastern, genau wie der damit verbundene halbe Looping.
Nรคchster Halt war dann, zumindest fรผr Vera, der Droptower Scream, ich habe mir das Spektakel allerdings lieber vom Boden aus angesehen. Wer sich traut, erreicht den Turm, der einen 71m hohen freien Fall bietet, stufenlos รผber den normalen Eingang.
Toxic Garden war die kompletten beiden Tage leider geschlossen, also sind wir den Berg auf der anderen Seite wieder herunter und haben uns auf die neue Dรคmonengruft gefreut. Auf halbem Wege findet man hier auch noch die Bobbahn, die laut Vera zwar einen ebenerdigen Zugang durch den Ausgang hat, da davor aber echt fieses Pflaster verlegt war, habe ich mir diesen Ausflug gespart. Die Dรคmonengruft war aber leider an beiden Tagen verflucht und somit nicht geรถffnet, sodass dieser Darkride fรผr uns leider ausgefallen ist.
Am zweiten Tag haben wir es etwas gemรผtlicher angehen lassen und unter anderem den Heide Park Express ausprobiert. Zugestiegen sind wir im Lucky-Land, was im Nachhinein betrachtet nicht sonderlich schlau war, da dort kein Bahnhof vorhanden ist und der Einstieg in den Wagen somit am hรถchsten ist. Einfacher ist hier der Hauptbahnhof, links vom Eingang. Wรคhrend der Fahrt selber bekommt man teils sehr schรถne Perspektiven, insbesondere rund um das Krakengebiet geboten, auch die Wildwasserbahn wird gekreuzt. Der Rollstuhl kann allerdings nicht mit in den Zug genommen werden und musste an der Station auf uns warten. So
Und weil das so schรถn entspannend war, sind wir danach direkt noch eine Runde mit der Panoramabahn gefahren, deren Eingang leider einen kleinen gepflasterten Anstieg hat, um dann in die Bahn selbst zu gelangen, muss noch eine Stufe รผberwunden werden. Die Strecke ist รคhnlich wie die des Heide Park Express, jedoch kรผrzer.
Da bekanntlich alle guten Dinge drei sind, haben wir dann den Weg zur Monorail zurรผckgelegt -die befindet sich quasi auf der anderen Seite des Parks, hier merkt man dann noch mal, wie groร der Heide Park eigentlich ist. Die Anfahrt ist hier einfacher und es muss auch hier erneut eine Stufe fรผr den Einstieg รผberwunden werden. Die Strecke deckt dafรผr einen ganz anderen Bereich ab, man รผberfรคhrt den โhinterenโ See, kommt dem Big Loop ziemlich nah, dem Grottenblitz aber noch nรคher und auch auf den Colossus hat man eine gute Aussicht.
Von der Monorail aus konnte man bereits den Drachenzรคhmen Darkride sehen, das war also folgerichtig unser nรคchster Halt. Hier ging es, wie beim Grottenblitz, einen steilen Abhang hinunter, dann aber problemlos hinein ins Drachenboot. Zur Thematisierung kann ich nicht viel sagen, da ich die Reihe nicht kenne, ich hatte allerdings den Eindruck, als ob einige Effekte und Animatronics nicht richtig oder gar nicht funktioniert haben.
Als letztes haben wir uns dann kurz vor Parkschluss noch die Piratenshow angesehen, die in dem kleinen Amphitheater in der Nรคhe der Panoramabahn stattfindet. Hier kann man bequem mit dem Rollstuhl an die letzte Reihe heranfahren und hat dann eine sehr gute Sicht auf das Spektakel. Die Lรคnge der Show betrรคgt ungefรคhr fรผnfundzwanzig Minuten. Geboten wird hier ein Mix aus Comedy, Akrobatik, Gesang und Sรคbelkรคmpfen. Der Humor ist Geschmackssache, ich fรผhlte mich gut unterhalten, mir kam es oft so vor, als wenn einige Dialoge zumindest zum Teil improvisiert waren.
Wir haben nur am Colossos-Grill einen kurzen Zwischenstopp eingelegt, dort gibt es Fast Food, Vera genehmigte sich ein Gyros mit Pommes und ich hatte Chicken Nuggets ebenso mit Pommes. Nichts besonderes, aber man weiร was man bekommt, wird satt und kann dabei dem Colossosmonster beim Feuerspucken zusehen. Die Tische auf der Terrasse bieten einen schรถnen Blick auf die Bahn, allerdings ist das Monster nicht gerade leise.
Die Toiletten waren fรผr mich leider nicht gut zu nutzen, weil die meisten Toiletten schlichtweg zu klein waren, um mit dem Rollstuhl reinfahren zu kรถnnen und sich dann umzusetzen.
Es gibt einige Ausnahmen, wie die Toilette zwischen Colossos und Desert Race oder die Toilette am Eingang, aber diesen Punkt sollte man definitiv im Hinterkopf behalten und hier gibt es auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf.
Der Heide Park bietet ein sehr vielfรคltiges Angebot an Attraktionen. So viele verschiedene Achterbahntypen in einem Park findet man in Deutschland selten. Die verschiedenen Bahnen und Monorails lohnen sich wegen der Grรถรe des Parks auf jeden Fall, da man hier gut verschnaufen kann und einen schรถnen Blick auf den Park bekommt.
Mein Highlight war hier Desert Race, weil Launches immer Spaร machen, der Zugang einfach war und die Fahrt kurz und knackig war. Colossos ist aber auch aller Ehren wert, der erste Drop hat es in sich und die Achterbahn fรคhrt sich einfach butterweich.
Im Park kann man ohne weiteres zwei Tage verbringen, da es zwar abwechslungsreich, gleichzeitig aber auch sehr anstrengend ist, sich durch den Park zu bewegen. Insbesondere deshalb, weil man รถfters Stufen รผberwinden muss, um in die Achterbahnen zu gelangen, das finde ich sehr schade, da man hier ohne ausreichende Gehfรคhigkeit keine Chance hat. Natรผrlich muss man selbst den Transfer bewรคltigen, aber es macht schon einen Unterschied, ob man direkt an die Attraktion herfahren kann und sich dann umsetzt, oder ob man zehn oder mehr Stufen und noch einige weitere Meter zu Fuร รผberwinden muss. Da quasi immer der Ausgang genutzt wird, kรถnnte ich mir vorstellen, dass es gerade an volleren Tagen doch einigermaรen hektisch werden kann.
Trotzdem hatten wir zwei sehr schรถne Tage und ich kann mir durchaus vorstellen, noch einmal wiederzukommen.
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