Am 13. Mai sowie am 3. und 18. Juni, jeweils um 19.30 Uhr finden drei vorerst letzte Vorstellungen der Inszenierung „Ruf der Wildnis“ von Soeren Voima nach dem Abenteuerroman von Jack London im Pulverhaus des Schlosstheaters statt.
Entlang der Geschichte des Schlittenhundes Buck durchleben die Schauspieler Matthis Heße und Roman Mucha als Mischwesen zwischen Mensch und Hund Konkurrenzkämpfe ums Gold ebenso wie kollegiale und zärtliche Momente im ewigen Eis Alaskas. Doch zwischen dem Ehrgeiz, zum Leithund aufzusteigen, Erschöpfungszuständen und Todeskämpfen pendelnd, mutieren die Protagonisten immer weiter zu Raubtieren, die keine Skrupel mehr kennen – weder sich selbst noch anderen gegenüber. Eine kaum zu stoppende Metamorphose wird in Gang gesetzt. Zudem liegt unter all diesem existentiellen Streben und Ringen noch ein weiteres Motiv verborgen: die Sehnsucht der Erschöpften nach dem Schlaf anstelle des Kampfes.
Jack Londons Abenteuerroman „Ruf der Wildnis“ ist ähnlich bekannt wie „Huckleberry Finn“ und „Tom Sawyer“. Der Gegenwartsautor Soeren Voima hat Londons „Ruf der Wildnis“ für die Bühne adaptiert und damit einen ebenso poetischen wie brutalen Text abseits von Abenteuerromantik und Naturverklärung darüber geschrieben, was mit dem Einzelnen passiert, wenn er zum Kampf ums Überleben gezwungen ist.
Im Pulverhaus des Schlosstheaters, dem ehemaligen Waffenlager des Moerser Schlosses, findet diese virtuos verkörperte Parabel über den Menschen im Raubtierkapitalismus seinen besonderen und zugleich passenden Ort, der sich im Laufe der Inszenierung von Viola Köster mal zur Hundehütte, mal zur Gefängniszelle und mal zum Bunker verwandelt.
Für die kommende Spielzeit ist geplant, den „Ruf der Wildnis“ als Gastspiel in Justizvollzugseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zu zeigen.
Die Presse schrieb:
„Am Donnerstag, erlebte das Theaterstück „Ruf der Wildnis“ über den zum Raubtier mutierten Hund namens Buck sowie als Gleichnis zum Turbokapitalismus von heute eine grandiose Premiere im Pulverhaus des Schlosstheaters. Unter der Erstregie von STM-Dramaturgin Viola Köster spielen mit Roman Mucha und Matthias Heße zwei „hundsgemein“ agierende, ausdrucksstarke und detailbetonende Schauspieler. Voll besetzt war die Premiere im Pulverhaus. Schauspieler und Zuschauer sind nahestmöglich beieinander und mittendrin im Geschehen. Einen langanhaltenden Schlussapplaus spendete zurecht das Publikum.“ (Olaf Reifegerste, Rheinische Post)
„Die beiden großartigen Darsteller, die das gesamte Personarium des Romans (in der Dramatisierung von Soeren Voima) verkörpern, erstarren in Angriffshaltung, belauern sich, fletschen die Zähne, winseln, wüten, tanzen auch schon mal zu Kurt Weills „Alabama Song“, und mit jedem Bild, mit jedem Fortschreiten der Geschichte wird klarer: Erzählt wird keine hübsche Sozialfabel, dieses Stück ist eine knallharte Parabel auf die im Verborgenen schlummernde Raubtiermentalität des Menschen.“ (Wolfgang Platzeck, WAZ/NRZ)
Interessierte bekommen Karten unter der Telefonnummer 02841-8834110 oder der E-Mail-Adresse info@schlosstheater-moers.de.
Ihre Fragen richten Sie gerne an: viola.koester@schlosstheater-moers.de