Am Sonntag, den 6. August findet ab 12.15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung „Heinz Mack – Das Licht in mir“ statt. Der Bildhauer und Maler Heinz Mack (*1931) gehört zu den weltweit bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Die Jahre 1957-1963, die ZERO-Jahre, sind für den bildnerischen Werdegang Macks von besonderer Bedeutung. 1957 entschied sich Mack zunächst gegen eine Malerei der Farbe. Im Mittelpunkt stand damals das Konzept von Struktur. Es entstanden schwarz-weiße Bilder, die Mack als „Dynamische Strukturen“ betitelte. Nach 1960 entstanden allerdings mehrfarbige Strukturzeichnungen, die Mack selbst als „Farbchromatiken“ bezeichnete. Thema der Farbchromatiken ist das Kontinuum des Farblichts. Sowohl die Abfolge der Lichtfarbe ist hier von Bedeutung wie auch der zwischen den einzelnen Farben sich ausbildende Übergang , die Nuance. Mack überträgt in die Farbchromatiken die Spektralfarben nicht mit naturwissenschaftlichem Anspruch, denn dies bedeutet einen unkreativen, nicht künstlerischen Prozess einleiten. Es ist das jeweilige Bild selbst, welches seine Farben findet, nicht das Prisma hat die Bildfindung zu übernehmen.
Mack gab 1963 die Tafelmalerei gänzlich auf. Zu Beginn der 1990er Jahre entstanden seine neuen Farbbilder, die er bis heute weiterführt. Befragt zu seinen Farbbildern äußerte sich der Künstler damals so: „Die Identität von Farbe und Licht … ist der Gegenstand meiner Malerei, es ist ihr einziger Gegenstand … Das Wesen der Farbe ist ihre Strahlung.“ Wir haben es bei diesen neueren Werken zu tun mit einer „malerischen Malerei“, deren Qualität die Nuance ist. Die Nuance, welches ein entscheidendes Prinzip der Chromatik ist, bezeichnet die Übergangszone von einer Farbe in die andere. Macks Begeisterung, vor allem für klassische Musik, hat eine Analogie zu seiner bis heute andauernden autonomen, vom Gegenständlichen freien Lichtmalerei: „Die Autonomie meiner Malerei muss die gleiche Bedeutung haben, die sie in der Musik hat. Ich vermute auch, dass meine Musikalität und mein Interesse an Klangfarben und Rhythmen meine Malerei beeinflusst. Alles, was ich mache, ist gegenstandfrei, in der Skulptur wie in der Malerei.“ Gezeigt werden insgesamt 66 Arbeiten aus den Jahren 1958 bis 2023: 43 Gemälde (Chromatische Konstellationen), sieben Wandreliefs/Objekte, 15 Skulpturen und eine Lichtstele.
Für den einstündigen Rundgang durch die Ausstellung wird zusätzlich zum regulären Eintrittspreis ein Führungsentgelt in Höhe von 5 Euro erhoben. Eine Anmeldung ist notwendig und wird unter 02331-2072740 entgegen genommen.
Bildnachweis: Heinz Mack: Ohne Titel (Chromatische Konstellation), 1991/ 2016, 210 x 214 cm, Material: Acryl auf Leinwand, Foto © Studio Heinz Mack
FÜHRUNG DURCH DIE ANDACHTSHALLE DES KREMATORIUMS
Die erste Anlage für Feuerbestattung in Preußen wurde in Hagen gebaut – erst Jahre später konnte sie in Betrieb genommen werden, denn die Rechtslage sah eine solche Einrichtung noch gar nicht vor. Dass das Hagener Krematorium zudem durch den später als AEG-Gestalter zu Weltruhm gelangten Peter Behrens gebaut wurde, ist dem Kunstförderer und Museumsgründer Karl Ernst Osthaus zu verdanken. Dessen Leidenschaft für vorbildliche Gestaltung auch und gerade in Alltagsbereichen verdankt die Stadt Hagen eine ganze Reihe interessanter Bauwerke. Verbindliche Anmeldungen zur Führung am Mittwoch, den 9. August, um 16.00 Uhr werden unter der Telefonnummer 207 2740 entgegen genommen. Für die Führung wird eine Teilnahmegebühr von 6 € erhoben, zehn Teilnehmer sind erforderlich.
Bildnachweis: Eduard-Müller-Krematorium in Hagen-Delstern, Foto: Ulrich Wens, Hagen