Der Andrang war groß, die Karten schnell vergriffen: Der 5. BoGeTi-Tag war ein voller Erfolg für Veranstalter und Teilnehmer. Am vergangenen Samstag, 18. Juni, machten elf Einrichtungen bei strahlendem Sonnenschein Botanik, Gesundheit, Geologie und Tiere im Zoo Osnabrück für Familien greif- und erlebbar. Unterstützt wurde der Aktionstag erneut von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte mit nun insgesamt 21.000 Euro.
Auf einer Slackline balancieren, Gewichte- und Hörmemory meistern, Tierstimmen des Piesbergs erkennen oder die Frage, wie viele Flügel eine Biene hat, beantworten: Auf die Kinder und Erwachsenen, die am diesjährigen BoGeTi-Tag teilnahmen, wartete so manche Herausforderung. An insgesamt 40 Aktivstationen konnten sie ihr Wissen und ihre Geschicklichkeit testen.
Zehn Jahre ist es her, dass die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte den Impuls für den Aktionstag gab. Ziel sollte sein, das Interesse an Umwelt und Bewegung zu wecken und Familien zu motivieren, einen gemeinsamen Tag mit einer sinnvollen Beschäftigung zu verbringen. „Wenn ich mich umschaue, ist es wirklich toll zu sehen, wie gut dieser Aktionstag angenommen wird“, freut sich Ansgar Pohlmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. „Die Familien haben eine Menge Spaß und lernen spielerisch – so soll es sein. Das ist der Grund, warum wir gerne wieder finanziell unterstützen.“ Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützte in diesem Jahr erneut mit 4.500 Euro, insgesamt mit 21.000 Euro. „Es war unglaublich, wie schnell die Karten vorab vergriffen waren“, schließt sich Silke Tegeder-Perwas,Koordinatorin der „Gesunden Stunde“ und Hauptkoordinatorin des BoGeTi-Tages, an. „In Windeseile waren alle 1.750 Karten verkauft und wir mussten sogar rund 1.000 Interessierten absagen.“ Insgesamt wurden die Karten an 22 Schulen und drei Kitas angeboten.
Der BoGeTi-Tag wird im Zweijahresrhythmus von den Hauptpartnern „Gesunde Stunde“, „Grüne Schule“ (Botanischer Garten der Universität Osnabrück) und dem Zoo Osnabrück durchgeführt. Unterstützung erhielten die Einrichtungen erneut von Kubikus e.V., dem Museum Industriekultur Osnabrück, dem Museum am Schölerberg, KiBS – Kinder-Bewegungsstadt Osnabrück, dem LandFrauenverband, Nackte Mühle, dem WABE-Zentrum sowie TERRA.vita.
„So viele Partner auf einem Gelände unterzubringen ist nicht leicht – da bietet sich die weitläufige Fläche des Zoos natürlich an“, so Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Zoopräsident. „Uns liegt die Wissensvermittlung besonders am Herzen. Die Bildung ist eine der Hauptaufgaben von Zoos und in so einer schönen Umgebung lernt es sich doch ganz automatisch und besonders leicht.“ Ansporn für die Familien, möglichst viele Aktivstationen zu besuchen, war zusätzlich der Rallye-Pass: Jedes Kind bekam bei jeder absolvierten Station einen Stempel auf die Karte. Wer zehn Stempel gesammelt hatte, konnte die Karte am Ende des Tages am Zooausgang einwerfen und am Gewinnspiel teilnehmen. Auf die Familien warten tolle Gewinne wie Zoo-Familienjahreskarten, Kindergeburtstage, Familieneintritte in Schwimmbäder, das Planetarium und den Baumwipfelpfad und vieles mehr.
Ausklingen ließen die Teilnehmer den lehrreichen Tag am Affentempel mit einem gemeinsamen Abendessen. Sie ließen sich gebratene Kartoffeln mit Kräuterdip sowie eine Gemüse-Nudelpfanne schmecken. „Wir hoffen, auch in zwei Jahren erneut den BoGeTi-Tag ausrichten zu können“, so Organisatorin Silke Tegeder-Perwas.
Wissenswertes zu den Kooperationspartnern des BoGeTi-Tages
Die drei Hauptpartner:
Die „Gesunde Stunde“ ist ein Familienprojekt. Das Ziel der „Gesunden Stunde“ ist es, das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise zu fördern. Dazu gehört eine tägliche gesunde Stunde ohne Fernseh- und Computerkonsum. Stattdessen heißt die Devise: Sport und Spiel, Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung sowie Beschäftigung mit der Familie. Die „Gesunde Stunde“ gibt Familien kostenlos Tipps und Anregungen und führt Aktionen an den teilnehmenden Schulen durch. Seit Anfang 2015 ist die Gesunde Stunde ein Verein, der wesentlich vom Landkreis Osnabrück, der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, der Sparkassenstiftung im Landkreis Osnabrück, der AudiBKK, der PronovaBKK, der BKKfirmus, der VGH und vom Christlichen Kinderhospital getragen wird.
Die Gründung der Grünen Schule Osnabrück erfolgte im Jahre 1993. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit übernimmt sie die Aufgabe, den unterschiedlichen Besuchergruppen des Botanischen Gartens der Universität die enorme Pflanzenvielfalt zu veranschaulichen und biologische Zusammenhänge lebendig zu vermitteln. Damit möchte die Grüne Schule ihren Beitrag zur Bewusstseinsbildung über die Bedeutung der biologischen Vielfalt, deren Erhaltung und nachhaltige Nutzung leisten. Einen wichtigen Impuls erhielt sie in den letzten Jahren durch die beiden Förderprojekte „Botanik für alle“ und „Botanik in aller Munde“.
Der Zoo Osnabrück wurde 1936 eröffnet und beherbergt heute auf 23,5 Hektar über 2.700 Tiere aus 285 Arten. Eine der Hauptaufgaben von Zoos ist die Bildung. Das Projekt „Deutsch lernen im Zoo“, gefördert von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, ermöglicht Grundschülern kostenlose Zoobesuche zur Sprachförderung. Die Kinder können an Zooführungen mit dem besonderen Fokus auf Sprache teilnehmen, deren Inhalte in Form von Aufsätzen oder Referaten in den Deutschunterricht einfließen. Ziel ist es, den Wortschatz und die Sprachkompetenz der Schüler auf spielerische Weise zu verbessern.
Weitere Partner:
KiBS der Bürgerstiftung Osnabrück
„Die Kinder-Bewegungsstadt Osnabrück (KiBS), eine Initiative der Bürgerstiftung, hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft den Zugang zu Sport- und Bewegungsangeboten zu ermöglichen und langfristig ein tragendes Netzwerk der Gesundheitsförderung für die Zielgruppe Kinder im Alter von 0 bis10 Jahren und deren Familien aufzubauen. Die Initiative möchte Kinder, Eltern und Familien zu einem aktiven Familienalltag voller Bewegungsfreude anregen. Deshalb setzt sich KiBS für vielfältige kostenfreie und niedrigschwellige Bewegungsangebote in der Stadt Osnabrück ein.“
Kubikus e.V.
„Kubikus“ e.V. steht für „kreative Umweltbildung für alle Generationen“ im Wittlager Land. Hier können alle Altersstufen spielerisch und kreativ mit Umwelt und Natur in Kontakt treten. Einerseits gibt es feste Unterrichtseinheiten, die nach dem Motto „Forschen, staunen und ausprobieren“ Interesse an Naturwissenschaften wecken sollen, andererseits kann auch ein freies Angebot gewählt werden, bei dem kreativ und spontan gearbeitet wird. In diesem Sinne gibt es ganz neu im Programm und einmalig im Osnabrücker Land das „Waldtheater“, bei dem alle Besucher zu Schauspielern und der Wald zur Bühne werden.
LandFrauenverband
Seit 2005 führen der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems e.V. und der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover e.V. das Projekt „Kochen mit Kindern“ niedersachsenweit an Grund-, Schulen und außerschulischen Lernorten durch. Im Rahmen des Projekts werden LandFrauen qualifiziert, die beispielsweise Grundschulkindern spielerisch die Produktion und den praktischen Umgang mit regionalen Lebensmitteln veranschaulichen und gemeinsam mit den Kindern gesunde und leckere Gerichte zubereiten. Die Schulen können zwischen diesen vier Themen für eine Aktion wählen, „Milch macht alle Kinder munter“ / „Kartoffeln – Gerichte mit der tollen Knolle“ / „Getreide – ein Tausendsassa“ / „Bunt, vielseitig und gesund – Obst und Gemüse, die Fitmacher“. Seit 2012 wird das Thema „Lebensmittel verwenden statt verschwenden“ in der Jahrgangsstufe 6 angeboten. Das Projekt wurde 2021 durch das Modul „Gärtnern mit Kindern“ erweitert, das sich ebenfalls an Grundschulen richtet. Und ein weiteres Modul ist in Planung, dass unter dem Titel „Fit für den Alltag“ für Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe I konzipiert wird.
Das „Museum Industriekultur Osnabrück“ ist in Gebäuden der ehemaligen Steinkohlezeche am Piesberg untergebracht. In verschiedenen Ausstellungen wird die Entwicklung Osnabrücks von der Ackerbürgerstadt des 18. Jahrhunderts bis zum modernen Industrie- und Wirtschaftsstandort der Gegenwart gezeigt. Interaktive Stationen, Spielfelder und neue, speziell für junge Menschen konzipierte Ausstellungsmodule behandeln wichtige Aspekte von Arbeit und Leben im Industriezeitalter.
Direkt neben dem Zoo befindet sich das „Museum am Schölerberg“. Das 1988 eröffnete, städtische Museum beschäftigt sich mit den Themen Natur und Umwelt und ist seit 1997 als regionales Umweltbildungszentrum anerkannt. Neben naturwissenschaftlichen Sammlungen, Dauer- und Sonderausstellungen beherbergt das Museum außerdem ein Planetarium. Ebenfalls zum „Museum am Schölerberg“ gehört ein großes Außengelände mit Museumsgarten und Hühnerhaltung. Das Museum bietet ein ganzjähriges Veranstaltungsprogramm für Schulen, Kindergärten sowie Privatpersonen.
Die Kinder-Bewegungsstadt Osnabrück (KiBS), eine Initiative der Bürgerstiftung, hat sich zum Ziel gesetzt möglichst vielen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft den Zugang zu Sportangeboten zu ermöglichen und langfristig ein tragendes Netzwerk der Gesundheitsförderung für die Zielgruppe Kinder im Alter von 0-10 Jahren und deren Familien aufzubauen. Die Initiative möchte Kindern, Eltern und Familien dazu anregen einen gesunden und aktiven Lebensstil zu verkörpern. Deshalb versucht KiBS Möglichkeiten für einen bewegungsfreudigen Alltag zu schaffen und vielfältige kostenlose Angebote der Bewegung des Sports und des Spielens im institutionellen sowie im Freizeitbereich anzubieten.
Die Initiative KiBS wird wesentlich von dem Gesundheitszentrum Bad Laer und der Sparkassenstiftung gefördert.
Die Nackte Mühle ist der technisch ökologische Lernort im Norden von Osnabrück. Seit 1996 werden hier mit der Umweltbildung, Spaß, Abenteuern und Erlebnissen Naturzusammenhänge näher gebracht. 2016 hat die Lega S Jugendhilfe gGmbH die Nackte Mühle übernommen und stetig weiter entwickelt. KiTas, Schulklassen, Familien sowie Kinder in ihrer Freizeit und besonders auch in den Ferien erforschen und entdecken die Lebensräume um den wasserbetriebenen Mühlenkomplex. Sie erleben mit ganz viel Freude, dass Naturbegegnungen Spaß machen und die Erkenntnisse helfen das Zusammenspiel in der Natur zu begreifen und tiefe Wertschätzung wachsen kann. Seit 2018 ist das Thema Wildbienen auch mit Unterstützung der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung verstärkt ins Konzept aufgenommen worden. Ziel ist es mehr Informationen über die vielfältigen Lebensweisen der unterschiedlichen Wildbienen aufzuzeigen und so zu helfen, wie in den Gärten der Besucher Wohnraum geschaffen, Baumaterial bereitgestellt und Nahrung (Blühflächen) wachsen kann. So wird sich auch die Nackte Mühle auf ihren Flächen und mit ihren Angeboten verändern und weiter entwickeln.
„Ich mag draußen!“ – so lautet das Motto des Natur- und Geoparks TERRA.vita. Innerhalb seiner Grenzen versammeln sich ökologische, kulturelle und erdgeschichtliche Besonderheiten auf engstem Raum. Eine Kernaufgabe von TERRA.vita ist, zu zeigen welche Besonderheiten es in der Tier- und Pflanzenwelt sowie in der kulturellen Tradition der Region zu entdecken gibt. Als ausgezeichneter UNESCO Geopark liegt dabei ein besonderes Augenmerk auf der erdgeschichtlichen Entwicklung der Region. Unter anderem generiert TERRA.vita gemeinsam mit seinen Partnern Umweltbildungsangebote und eine naturverträgliche Erholungsinfrastruktur.
Das WABE-Zentrum Klaus Bahlsen der Hochschule Osnabrück mit seinem Werkstattcharakter verfolgt einen ganzheitlichen und prozesshaften Anspruch in der ökologischen Lebensmittelproduktion: von der Urproduktion zur Speisenherstellung, vom Naturschutz zur Nachhaltigkeit. Dies wird im Gebäude und den Außenanlagen gezeigt und soweit als möglich selbst erfahren an Praxisaufgaben und -projekten. Studierende sind im Rahmen von Projekten, Bachelorarbeiten und Praxissemestern dort tätig und Verbraucher, Multiplikatoren und Kooperationspartner nutzen die vielfältigen Informations- und Bildungsangebote. Organisatorisch ist das WABE-Zentrum der Versuchsbetrieb des Studiengangs Ökotrophologie der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur.