Für die einen ist es eine Glücks- für die anderen eine Unglückszahl: für die Wilhelma in jedem Fall eine Freude. Denn zum 13. Mal zeigen die Gärtnerinnen und Gärtner des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart die atemberaubende Vielfalt der Zitrusfrüchte. Bis zum Sonntag, 27. März, sind die sauren, süßen und teilweise auch bitteren Früchte im Wintergarten zu sehen. Allzu gerne möchten viele Gäste sie einmal probieren. Das geht in der Schau nicht, sonst bliebe nichts davon über. Aber als Besonderheit im 13. Jahr der Ausstellung startet eine Kooperation mit dem Gastronomie-Betreiber in der Wilhelma. Dazu bietet Marché im Restaurant „Amazonica“ in den kommenden drei Wochen mit Zitrus verfeinerte Gerichte an – zum Teil direkt aus Früchten der Wilhelma. Im Wechsel findet sich täglich jeweils eine Kreation von Säften über ein Hauptgericht bis zum Dessert auf der Speisekarte. Diesmal kann man die speziellen Früchte also nicht nur bestaunen, sondern einige zumindest im Restaurant auch probieren.
Die Jahreszeit, in der die Wilhelma die Zitrusfrüchte präsentiert, ist nicht willkürlich gewählt. Jetzt zum Ende des Winters hin ist die Hochblüte der Zitruspflanzen, die ursprünglich aus Asien stammen. Sie blühen und fruchten zwar gleichzeitig und fast das ganze Jahr hindurch, die stärkste Blütenpracht ist aber derzeit zu bestaunen. Deswegen kommt beim Besuch der Ausstellung eine weitere Sinneswahrnehmung hinzu: Die Blüten duften und bezaubern alle, die ihre Nase näher an sie halten.
Von den weltweit 31 bekannten Arten und mehreren hundert Sorten zeigt die Wilhelma diesmal über 20 verschiedene Ausprägungen. Von den weithin bekannten Mandarinen, Orangen und Zitronen bis hin zu Raritäten wie Chinotto, Ugli, „Buddhas Hand“ oder Deutsche Landsknechthose. Ursprünglich brachten Araber die Gewächse nach Afrika und Europa. Größere Mengen trugen die Schiffe der portugiesischen Seefahrer im 15. und 16. Jahrhundert zu uns. Lange Zeit waren diese Multitalente unter den Nutzpflanzen in erster Linie wegen der ätherischen Öle unter ihrer wachsigen Außenhaut gefragt: zur Herstellung von Heilmitteln und von Düften, die zudem vor Insekten schützen. Erst später entdeckte man sie als leckeres Obst.
Neben der Farben- und Formenvielfalt der Zitrusfrüchte zeigt die Ausstellung auch Pflanzen, deren Namen auf Zitrusfrüchte verweisen: Ob Zitronengras, Zitronenthymian, Zitronenmelisse, Zitroneneukalyptus oder Zitronenverbene – ihre Blätter duften intensiv nach Zitrone. Auch bei den ausgestellten Duftpelargonien, wie „Queen of Lemon“ oder „Prince of Orange“, sind der Grund für den Wohlgeruch ihrer Blätter ätherische Öle, mit denen sich sowohl Zitrusfrüchte als auch die Duftpflanzen gegen Fraßinsekten schützen.