Hohes Gras und dichtes Unterholz – die Kaiserberganlage des Zoo Duisburg bietet den Europäischen Wildkatzen beste Lebensbedingungen. Hier wagt sich seit einigen Tagen auch ein Jungtier aus der Wurfbox und streift an der Seite seiner Mutter durch das naturnahe Areal. Geboren wurde das Katzen-Kind bereits Mitte Juli und ist putzmunter.
Nicht nur die Zoobesucher freuen sich über das verspielte Fellknäul, auch für den Erhalt dieser in Deutschland gefährdeten, heimischen Tierart ist der Nachwuchs immens wichtig. „Der zunehmende Verlust ursprünglicher Lebensräume, der Straßenverkehr sowie Übertragung von Krankheiten durch verwilderte Hauskatzen führten zu einem deutlichen Rückgang der Bestände in ganz Europa“, erklärt Biologin Sandra Dollhäupl. Besonders in Deutschland sah es lange Zeit traurig aus – hier wurde die Wildkatze bis auf Restbestände im Hunsrück, in der Eifel und im Harz ausgerottet. Heute steht diese Tierart daher unter strengem Naturschutz – mit Erfolg: Die Bestände erholen sich und manche Lebensräume konnten neu besiedelt werden.
Die Europäische Wildkatze ist mit ihrem dichten Fell hervorragend an das Leben in den kalten Waldregionen Europas angepasst. Sie leben in festen Territorien, Männchen und Weibchen treffen nur zur Paarungszeit zusammen. Auf dem Speiseplan der heimlichen Räuber stehen hauptsächlich Mäuse, seltener auch Kaninchen und Vögel.