Rund drei Monate nach dem aufwändigen Umzug der beiden Kater inklusive Gesundheitsvorsorgeuntersuchung steht fest: Die neue Löwenanlage des Münchner Zoos ist ein Volltreffer und begeistert Tiere und Menschen gleichermaßen!
Es ist bekannt, dass Raubkatzen einen großen Teil des Tages einfach nur schlafen und es sich an ihren Lieblingsplätzen gutgehen lassen. Das hat sich für die Hellabrunner Löwenbrüder Max und Benny auch in ihrem neuen Domizil nicht geändert. Die nach neusten verhaltensbiologischen Erkenntnissen gestaltete Löwenanlage bietet den beiden Großkatzen jetzt nicht nur mehr Platz, sondern zudem eine große Auswahl an Beschäftigungsmöglichkeiten wie Kletterbäume, Ausblicke auf Besucherbereiche und benachbarte Tieranlagen sowie zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten. Diese Neuerungen bescheren den beiden Katern seit einem Vierteljahr ein vollkommen verändertes Lebensumfeld, welches sie auch als ihr neues Zuhause annehmen.
Je nach Wetterlage und Temperatur logieren die beiden Großkatzen entweder auf der Liegeplattform im südlichen Teil der Außenanlage und gucken ‚Elch-TV‘. Oder die Tiere zieht es bei leicht kühleren Temperaturen ab und an in den sonnigen Teil an die Glasscheiben der Besucherhöhle, wo der Mensch dem Löwen dann an der neuinstallierten ‚Kontaktmembran‘ in Sachen Geruch, Körperwärme und Geräusch durchaus näherkommt. Am besten setzen sich die mit 11 Jahren mittlerweile schon recht rüstigen Löwenkater auf den Aussichtshügeln in Pose, wo sie optisch ihrem Ruf als ‚Könige der Tiere‘ am besten gerecht werden. Mindestens genauso beeindruckend erscheinen Max und Benny, wenn sie auf einen der großen Kletterbäume kraxeln und mit ihrem unüberhörbaren Organ den staunenden Zweibeinern klarmachen, wer dort die Herren im Hause sind.
„Es ist den zahlreichen Besuchern aber auch uns Tierpflegern täglich eine Riesenfreude, mitanzuschauen, wie wohl sich die beiden Kater in ihrem neuen Zuhause fühlen und seit ihrem Umzug jegliche Scheu vor der neuen Umgebung abgelegt haben. Die beiden sind angekommen und haben ihr Revier gänzlich in Beschlag genommen. Das lassen sie uns durch ihr entspanntes Verhalten und die mittlerweile eingetretene Vertrautheit mit dem Areal auch spüren!“ begeistert sich Raubtierpfleger Quirin Linseisen beim Anblick von Max und Benny auf ihrer neuen Anlage jeden Tag aufs Neue.
Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban sieht den Tierpark im Neubau der Anlage bestätigt und auf dem richtigen Weg. „Bei vielen persönlichen Gesprächen, durch zahlreiche Kommentare in den sozialen Medien aber insbesondere auch beim Löwen-Tierpfleger-Treffpunkt erhalten wir von unseren Gästen durchweg positives Feedback. Und das nicht nur zur Gestaltung der neuen Anlage selbst, sondern auch zur umfangreichen Beschilderung und den interaktiven Lernstationen, die viel Wissenswertes zu den Tieren, ihrem Lebensraum und dessen Gefährdung vermitteln.“ freut sich der Tierparkchef.
Die afrikanischen Löwen gelten in der Natur laut der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet. Ihre Bestände auf dem afrikanischen Kontinent haben in den letzten Jahren stark abgenommen. Schätzungen gehen heute von 20.000 bis 40.000 noch lebenden Tieren aus. Das Verbreitungsgebiet der Löwen ist um 80 Prozent geschrumpft. Die Veränderung ihres Lebensraums sowie Nahrungsknappheit stellen für Löwen die größten Gefahren dar. Beides ist zum großen Teil auf den Menschen zurückzuführen. Städte und Dörfer werden größer und so kommen sich Mensch und Löwe immer näher. Bei Konflikten und gefährlichen Begegnungen werden die Raubkatzen häufig von den Bewohnern getötet, um ihr Vieh und sich selbst zu schützen.