Nach gut einer Stunde fahrt erreichen wir das Sea Life in Königswinter. Mitten im Siebengebirge und direkt am Rhein gelegen, ist das SeaLife Königswinter der ideale Ausgangspunkt für einen Tagestrip oder einen Kurzurlaub. Der Drachenfels liegt unmittelbar vor der Türe und viele weitere Sehenswürdigkeiten sind nicht weit entfernt.
SeaLife Königswinter wurde 2005 eröffnet und gehört zur Merlin Entertainments Group. Man kann tolle Jahreskarten kaufen, dazu später aber mehr. Auf über 2.000 Quadratmetern findet man mehr als 6.000 Meeresbewohner und demnächst auch Reptilien. In enger Zusammenarbeit mit dem Museum König und der Stadt Bonn werden hier sogar auch Tiere „aufgenommen“.
Parken kann man direkt rechts neben dem SeaLife wenn man früh dran ist für nur 0,25€ / halbe Stunde.
Empfangen wurden wir von Frau Michaela Fey, die uns einen ersten Eindruck verschaffte. Sie übergab uns an den Aquaristen Chris Fleu. Der ehemalige Versicherungsvertreter hat als Quereinsteiger sein Hobby zum Beruf gemacht. Mit vielen Weiterbildungen und Kursen hat er in diesem Jahr alle „Scheine“ die ihn zu dem machen, was er heute ist. Ein echter Experte, der mit viel Herzblut seiner Leidenschaft nachgeht.
Neben der Versorgung der Bewohner gehört es auch zu den Aufgaben die Becken zu organisieren. Welcher Bewohner wohnt mit wem zusammen und wie wird das Becken gestaltet? All diese Dinge erledigt Chris mit einem Team von weiteren 3 Personen in einer 7 Tage Woche mit 24 Stunden Schichtbetrieb. Darüber habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht, aber natürlich wollen die Bewohner im Krankheitsfall versorgt und gepflegt werden und wenn die Filteranlage ausfällt oder sonst etwas passiert, muss jemand vor Ort sein um einzugreifen. Bei seinem morgendlichen Rundgang schaut er, ob alles in Ordnung ist. Gibt es Nachwuchs, wird dieser sofort aus dem Becken geholt, damit er eine Chance zum Überleben hat. Meistens wird versucht, dass die Bewohner ihre Tiere in ihrer gewohnten Umgebung bekommen. Dabei habe ich extra nicht Mütter geschrieben, weil es auch männliche Bewohner gibt die Kinder bekommen können.
Um 7:00 beginnt meistens der Tag und so bleiben 3 Stunden bis zur Öffnung, um alles zu prüfen und nötige Arbeiten ungestört zu erledigen. Die Besucher dürfen ab 10:00 in die aufregende Unterwasserwelt abtauchen.
Als wir um 9:15 unsere Tour mit Chris machen, sieht man überall fleißige Mitarbeiter, die überwiegend Scheiben reinigen. Davon gibt es hier im SeaLife Königswinter ganz schön viele. Das „Fensterputzen“ gehört dazu, damit die Fische auch stets eine gute Sicht auf die Besucher haben :)
Es gibt viele geheime Wege und Räume. Interessant war der Blick hinter die Kulissen. Wo werden die Tiere versorgt wenn sie krank sind und wie sieht eigentlich so eine Filteranlage aus? Wir durften alles einmal sehen und sogar bei der Fütterung helfen. Ein tolles Erlebnis und für mich zumindest hat sich das Bewusstsein für die Bewohner und unsere Umwelt wieder ein Stück verändert. Wie viele Lebewesen werden sinnlos gejagt und getötet und irgendwie ist das hier nicht anders als in so manchem Tierheim. Es gibt jährlich tausende Schuldkröten, die Kindern zu Weihnachten verschenkt werden oder einfach aus der Laune heraus mitgebracht werden. Abgesehen davon, das man unserer Meinung nach keine Tiere verschenken sollte, ist das mit den Schildkröten „ein riesen Problem“. Denn wenn diese dann mal richtig groß werden, wissen die meisten nicht wohin damit. Also werden sie im schlimmsten Fall einfach in einen Teich oder See ausgesetzt. Chris erzählt: „Als wir mal in den Urlaub gefahren sind, hatten wir niemanden der auf meine 2 Schildkröten aufpassen wollte. Mein Vater sagte, dass wir sie einfach im Gartenteich lassen könnten. Ich sagte ihm, dass die Fische dann dort gefährdet sind, aber er sagte es sei kein Problem, was sollten so 2 kleine Schildkröten schon anrichten. Als wir aus dem Urlaub kamen, waren keine Fische mehr im Teich und die Pflanzen abgeknabbert.“. Ich denke man sieht hier ganz gut, was mit unserer Umwelt geschieht, wenn wir Menschen nicht mehr darauf achten. Chris:“ Wir nehmen hier auch Tiere auf, aber natürlich sind unsere Kapazitäten auch begrenzt“.
Zuerst gehen wir in den wunderschönen 360° Acrylglastunnel. Hier ist man mitten in der Unterwasserwelt und von dieser umgeben. Die 3 Fragen von unserem Kinderreporter Lucas werden natürlich ohne Probleme beantwortet, Leider wollte die Technik nicht so wie ich und ich bitte den schlechten Ton zu entschuldigen.
Danach haben wir einiges beim Rundgang durch die Erlebniswelt gelernt. Wusstet Ihr, das der Lungenfisch unser Vorfahr ist? Er ist vor gut 370 Millionen Jahren als erstes Tier an Land gegangen. Das ist super interessant und vor allem kann man hier viel mehr erleben und lernen als in einem normalen Aquarium. Das SeaLife ist eher ein Erlebniscenter, denn wenn man sich die aufwendige Dekoration anschaut, erkennt man schnell das es um mehr geht als einfach Becken aufzustellen und einige Bewohner zu behausen.
Gerade in der ersten Halle sieht man den aufwendig aus Beton gestalteten Dinosaurier. Für solche Dinge hat SeaLife Experten, die extra anreisen um solche Themenwelten zu erschaffen. Chris sagte, dass er an so etwas auch Spaß hätte, aber natürlich nicht die Zeit dazu. Deshalb dekorieren er und sein Team die Becken, wobei die nicht weniger imposant sind.
Wir gehen weiter und entdecken so viel mehr. Früher sind wir immer so durchgehuscht und waren schnell wieder draußen, aber nun hat sich das geändert, denn man kann viel mehr lernen und entdecken als man glaubt. Das SeaLife Königswinter ist wohl eins der kleinsten Center. Bisher muss ich aber sagen, dass ich es am schönsten finde. Gerade dieses etwas kleinere macht es so besonders einladend. Es ist sehr gemütlich und man fühlt sich wirklich wohl. Vor allem sind hier nicht so Menschenmassen anzutreffen wie in vielen anderen SeaLife Centern.
Wir dürfen einen Blick hinter die Aquarien werfen und sehen, wie eng das für die Mitarbeiter teilweise ist. Es wird möglichst viel Wert darauf gelegt, das die Becken groß sind damit die Bewohner viel Platz haben. Große Lagermöglichkeiten gibt es nicht und so wird jeder freie Platz optimal genutzt.
Dann geht es zur Rochenfütterung. Lucas darf aktiv helfen und ist begeistert. Die Katzenhaie kann er nun auch schon gut unterscheiden und er ist in dieser kurzen Zeit zu einem kleinen Experten geworden.
Anschließend drehen wir noch eine Runde und schauen uns alles in Ruhe an. Die ersten Besucher sind da und die Kinder „kleben“ an den Scheiben. Vor allem die Kleinsten sind begeistert und können es kaum glauben was sie da sehen. Manche sind auch verunsichert und bleiben lieber bei Papi auf dem Arm.
Im Erlebnisbecken kann man viele Bewohner live erleben. Wie viele Augen hat ein Seestern und wie fühlt sich dieser an? Eine Mitarbeiterin beantwortet alle Fragen und läd dazu ein, alles Mögliche anzufassen und Fragen zu stellen. Aktuell sind im SeaLife noch Piratenwochen. Deshalb ist die Mitarbeiterin auch verkleidet:)
Alles ist super beschildert und es gibt viele Info Tafeln.
Natürlich gibt es auch hier einen Shop und ein Restaurant. Die Preise sind nicht überteuert und sicherlich findet hier jeder ein schönes Mitbringsel oder Erinnerungsstück. Besonders schön finde ich die Broschüre die man kaufen kann (an der Kasse am Eingang). Hier kann man noch einmal vieles nachlesen und in Erinnerungen schwelgen.
Im Restaurant gibt es neben Kaffee und Getränken auch die üblichen Speisen und Snacks. Alles sieht ganz gut aus und ich denke, dass man hier seinen Hunger stillen kann. Vielleicht sitzen Oma und Opa auch hier und trinken einen Kaffee, während die Kinder noch einmal eine Runde drehen oder im Erlebniskino vorbeischauen. Hier werden interessante Kurzfilme gezeigt und die Oktonauten haben hier auch ihren festen Platz.
Im Restaurant steht ein Computer, wo man eine Befragung mitmachen kann. Dies sollte jeder Besucher machen, denn nur so wissen die Mitarbeiter, was sie verbessern können und was die Besucher so bewegt.
Wir hatten einen unvergesslichen Tag im SeaLife Königswinter und sind begeistert vom Engagement aller Mitarbeiter und vor allem vom Versicherungsvertreter, der es geschafft hat seiner Leidenschaft nachzugehen und anderen diese Leidenschaft näher zu bringen in seiner täglichen Arbeit. Sogar an Wochenenden und Feiertagen, Ferien und Weihnachten ist er für seine große „Familie“ da. Ein riesen Lob an das ganze Team und vielen Dank, wir kommen gerne wieder zu Euch!
Im SeaLife Königswinter gibt es die Möglichkeit eine Backstage Tour zu machen. Der Aufpreis von aktuell 2,50€ lohnt sich auf jeden Fall, denn danach gehen Sie und Ihre Familie gleich ganz anders durch das SeaLife. Sie werden den Tag anders nutzen und viel interessierter und aufmerksamer alles erleben. Neben der Tierpflegestation kann man einen Blick auf die Filteranlage werfen und sieht, wie das Essen für die Bewohner zubereitet wird. Ab in die Futterküche :) Am Mikroskopiertisch kann man ebenfalls vieles entdecken.
Außerdem kann man hier den Kindergeburtstag feiern oder die nächste Firmenveranstaltung buchen. Wieso machen Sie nicht ein Meeting im Glastunnel?
Auch ein romantisches Dinner ist sicherlich etwas Außergewöhnliches. Bei einem 3-Gänge-Menü werden Sie vom Personal des SeaLife Königswinter verwöhnt. Musik gibt es ebenfalls und es wird sicherlich ein unvergesslicher Abend für einen wundervollen Partner an Ihrer Seite oder vielleicht die Eltern die beschenkt werden? Dies ist sicher ein unvergessliches Erlebnis!