Über Jahrhunderte lebten Juden in Westfalen und nahmen in unterschiedlichen Berufen und Funktionen am gesellschaftlichen Leben teil. Sie gründeten jüdische Gemeinden und Schulen, bauten Synagogen und gestalteten das Gemeinwesen mit. Ihr Leben unter der großen Mehrheit der Christen hatte Phasen von Duldung, Verfolgung und Emanzipation.
Durch die nationalsozialistische Diktatur wurden die deutschen Bürger und Bürgerinnen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft verfolgt und ermordet. Ihre Verfolgung und Deportation war in den Nachbarschaften, den Dörfern und Städten öffentlich sichtbar. Wenige nicht-jüdische Bürger und Bürgerinnen versuchten zu helfen, gaben ihnen Versteck oder verhalfen ihnen zur Flucht.
Die Geschichte der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung, aber auch der Emanzipation und des fruchtbaren Zusammenlebens sowie des Neuaufbaus jüdischer Gemeinden in Westfalen ist für uns Impuls, für die Menschenrechte und die demokratische Teilhabe der Menschen gleich welcher Religion und Herkunft im Alltag unseres Gemeinwesens einzutreten.