Berlin, 18.06.2021 - 11:00 Uhr
Das düstere Tor öffnet sich knarzend, eine dunkle Gestalt springt heraus und lässt die Besucher langsam eintreten. Über einen dunklen Fahrstuhl geht es hinab, raus aus dem Alltag, rein in die dunkle Berliner Geschichte. Seit letztem Freitag, dem 18.06.21, hat das „Berlin Dungeon“ wieder für die Besucher geöffnet und wir von „Freizeitpark-Erlebnis“ waren bei der ersten Show des Jahres 2021 dabei.
Anreise:
Das „Berlin Dungeon“ liegt mittig in Berlin an den Hackeschen Höfen und ist somit sowohl mit S-Bahn, Tram, U-Bahn als auch Bus gut erreichbar. Ein kurzer Fußweg vom S-Bahnhof Hackescher Markt und schon stehen wir vor dem großen Gebäude mit der auffälligen Beschriftung. Wir werden direkt empfangen und man spaßt mit uns, dann werden wir in den düsteren Eingangsbereich geführt.
Einweisung:
Nach der Möglichkeit sich zu erleichtern bekommen wir gesagt wie die Show abläuft und was es zu beachten gilt. Dabei stehen wir auf kleinen Fledermäusen, die am Boden angebracht sind, um den Abstand zwischen den unterschiedlichen Haushalten zu wahren - kaum merkbar, aber sehr wirksam. Das hat uns sehr gut gefallen. In allen Showräumen gibt es entsprechende Punkte. Die Einführung beinhaltet neben allgemeinen Hinweisen auch Hinweise auf das Hygienekonzept. Auch dieses „trockene“ Thema wird hier mit einer ordentlichen Portion bissigem Humor gespickt und nimmt so nichts von der Atmosphäre weg. Dann endlich öffnet sich das Tor und die Show beginnt…
Show:
Eine gute Stunde sind wir im Berlin Dungeon unterwegs. Zuerst werden wir vom Hofnarr in den Fahrstuhl des Grauens geführt, der uns in die Tiefen des Berlin Dungeon bringt. Dann finden wir uns in der Gerichtslaube Berlins im 14. Jahrhundert wieder und der Hofnarr begrüßt uns. Wir werden nochmals auf die Abstandsregeln hingewiesen, diesmal anhand des „Stinkestabs“. Ein langer Stab, der mit viel Humor in die Geschichte eingebunden wurde, und der auf unserer Tour immer wieder erwähnt wird, wenn wir auf den Abstand achten sollen. Dann beginnt die Geschichte um den großen Brand von Berlin. Danach gehts auf die Flucht durch die geheimen Tunnel, wir durchqueren die Pest-Straße, die Folterkammer und das geheime Gericht. Im Labyrinth der Hohenzollern suchen wir nach dem richtigen Weg, treffen die Gruftwache in der Gruft der Hohenzollern, die uns die Geschichte der weißen Frau erzählt. Am Ende begegnen wir dem Serienmörder Carl Großmann bis wir gemeinsam der Polizei in die Hände fallen - buchstäblich - und ihn in seiner Zelle wiedertreffen.
Die Shows sind kurzweilig und eine gute Mischung aus Grusel, Erschrecken und Humor. Auch die Zuschauer werden mehrfach eingebunden. Dadurch entstehen viele witzige Momente, besonders wenn man die Leute kennt, die auf einmal Teil der Show werden. Die Spezialeffekte sind sehr gut und immer mal wieder wird man durch etwas überrascht. Auch die Schauspieler sind voller Energie dabei und man merkt Ihnen an, dass sie Lust haben wieder zu spielen und die Geschichten zu erzählen. Besonders gut gefallen haben uns auch die verschiedenen Räume, die sehr detailliert gestaltet sind und mit Licht, Effekten, Musik, Sound und Duftstoffen zum Leben erweckt werden.
Hygienekonzept:
Die Corona-Beschränkungen gehen natürlich auch am Berlin Dungeon nicht spurlos vorbei, aber die dezenten Fledermäuse oder anderen Motive auf dem Boden, die den Abstand zwischen den Haushalten wahren, fallen kaum auf und nehmen keinesfalls die Illusion. Auch der gelegentliche Hinweis den „Stinkestab“ zu achten, also Abstand zueinander zu halten, während man läuft, ist ein humorvoller Weg die Hygienemaßnahmen umzusetzen. Zwischendurch werden die Hände an einem Spender desinfiziert und alle, auch die Schauspieler, tragen Masken. Im Labyrinth führt eine dünne Linie den Weg, damit man nicht immer wieder in einander rennt. Das macht die Suche nach dem richtigen Weg natürlich nicht ganz so spannend, aber die Anspannung, dass hinter der nächsten Ecke irgendwas lauert bleibt. Die Linie ist uns zugegebenermaßen erst am Ende aufgefallen, aber alle haben auch so den Abstand zueinander eingehalten. Wir fühlten uns die ganze Tour über sehr sicher und man merkt wie gründlich das Hygienekonzept überlegt und umgesetzt wurde. Dabei wurde viel Wert darauf gelegt die Show nicht zu beeinträchtigen. Einzig, dass die Schauspieler*innen Masken tragen und in manchen Momenten leider viel Abstand zu den Zuschauern halten müssen zeigen, dass Corona noch immer Thema ist. Aber die Illusion und das Gesamterlebnis wurden dadurch nicht groß beeinträchtigt. Uns hat die Umsetzung der Hygienemaßnahmen sehr gut gefallen!
Fazit:
Das Berlin Dungeon ist definitiv einen Besuch wert. Auch - oder sogar gerade - in dieser seltsamen Zeit. Der Eintritt ist sicherlich nicht günstig, aber die liebevolle Gestaltung der Räume, die vielen tollen Schauspieler und die Atmosphäre sind das Geld unserer Meinung nach auf jeden Fall wert. Besonders gefallen hat uns, dass das Erlebnis bereits in der Warteschlange beginnt und erst endet, wenn man wieder auf den Straßen Berlins steht. Alle Mitarbeiter tragen dazu bei eine tolle Atmosphäre zu schaffen, die irgendwo zwischen Grusel und bissigem Humor liegt. Die Hygienemaßnahmen sind sehr gut in die Shows und das Erlebnis eingebunden, sodass man sie manchmal gar nicht mehr als solche wahrnimmt, sondern als Elemente der Show. Die Schauspieler sind mit vollem Einsatz dabei und die Shows machen Spaß, auch wenn die letzte Show viele, viele Monate her ist. Wir sind sicher, dass sich das Team auch noch mehr einspielen wird, wenn jetzt wieder regulär Shows stattfinden. Der Gruselfaktor könnte für manche Besucher sicher noch etwas höher sein, aber auch hartgesonnene werden das ein oder andere Mal zucken. Und auch zarter Besaitete können sich so in die Tiefen Berlins wagen. Und ein kleiner Vorteil von Corona? Ihr seid weniger Leute in einer Show-Gruppe! Maximal 12 Leute dürfen gemeinsam durch die Berliner Geschichte reisen. Dadurch wird das Erlebnis intensiver und wenn ihr „Glück“ habt, dann wählt die Foltermagd genau euch für ihre Spiele aus…
Mehr Infos zum Berlin Dungeon:
Unsere Tipps für euren Besuch:
- wenig Gepäck
- Spaß am Gruseln
- sich selbst nicht zu ernst nehmen
Aufenthaltsdauer: ca. 1 - 1,5 Stunden
Gesundheitshinweise / Barrierefreiheit: Die Show ist laut Berlin Dungeon bis auf wenige Elemente mit einem Rollstuhl zugänglich. Für Gäste mit Gehbehinderungen gibt es nur wenig Sitzmöglichkeiten während der Tour. Hörgeschädigte Gäste könnten durch die Akustik und Effekte ab und zu Schwierigkeiten erleben. Die Abschlussattraktion ist für manche Gäste (z.B. mit Herz-Kreislauf-Problemen oder Schwangere) nicht zugänglich, kann aber umgangen werden.
Sprachen: Shows in Deutsch & Englisch
Unsere (!) Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
Mehr Infos zum "Berlin Dungeon" gibt es auf unserer Erlebnisseite: [Hier geht es weiter]