Der 28. Juli steht als Welttag des Naturschutzes ganz im Zeichen des aktiven Erhalts unseres natürlichen Lebensraums und seiner Ressourcen.
Zu diesem internationalen Aktionstag möchte das SEA LIFE Berlin ein besonderes Projekt vorstellen.
Berlin, 28.07.2021 – Der Welttag des Naturschutzes verfolgt primär das Ziel, das öffentliche Bewusstsein für den Schutz der natürlichen Ressourcen zu schärfen.
Dieses Ziel verfolgt das SEA LIFE Berlin ebenfalls seit Jahren. Als Kaltwasser Aquarium wird vor allem der Fokus auf die heimischen Gewässer und den darin vorkommenden Lebewesen gesetzt. Nicht nur die großen Weltmeere und deren Bewohner sind bedroht – es gibt auch viele Arten, die in Deutschland bereits gefährdet sind.
Im SEA LIFE Berlin wird unter anderem ein kleiner Bachabschnitt Nordwest Brandenburgs mit natürlich vorkommender Fischgesellschaft gezeigt. In diesem ist die Elritze zu Hause, ein kleiner Schwarmfisch aus der Familie der Karpfenfische. Sie wird 6 bis 8 cm lang, ist gelb-bräunlich und besitzt kleine Schuppen. Sie benötigt sauberes, klares und sauerstoffreiches Wasser und ist daher stark gefährdet durch Gewässerverunreinigung und Verbauung der Flüsse. Die Elritze wächst sehr langsam und wird gegen Ende des ersten bis zweiten Lebensjahres geschlechtsreif. Der Laich wird im Flachwasser an Steinen abgelegt und bleibt dort haften – vorausgesetzt es findet sich genügend Kies in den Gewässern.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow, dem Landesanglerverband Brandenburg und dem Wasser- und Bodenverband Dosse-Jäglitz engagiert sich das SEA LIFE Berlin für die Nachzucht und den Erhalt des natürlichen Lebensraumes der Elritze. Seit mehreren Jahren werden Elritzen aus der Dosse entnommen und im SEA LIFE Berlin nachgezüchtet. Anschließend wird der Nachwuchs in ihren natürlichen Gewässern ausgewildert. So kann ein dauerhaft wachsender Bestand an Elritzen an verschiedenen Standorten gewährleistet werden. Nicht nur die Nachzucht ist essentiell für den Bestand dieser Art, sondern auch der Erhalt des Lebensraumes. Daher wurde in Zusammenarbeit 2017 ein Kieslaichplatz in der Dosse, an der Brücke in Goldbeck angelegt. 2019 sind bereits deutliche Erfolge sichtbar. Die Natur hat die Hilfestellung angenommen. Auf den Bildern, die unten zum Download bereit stehen, sind deutlich helle Stellen im Kies erkennbar. Hierbei handelt es sich um neue Laichnester. Auch in den nächsten Jahren sollen diese Projekte weiter ausgeführt und neue Projekte begonnen werden. Schließlich sollen auch die nächsten Generationen noch die heimische Natur und deren Lebewesen kennenlernen können.