Geboren am 21. März 1998 in Givskud, Dänemark, ist sie am 13. März 2003 nach Münster gekommen und lebt seitdem am Aasee. Vier Mal hat sie in den Jahren 2003, 2005, 2006 sowie 2007 Nachwuchs bekommen. Eine Katze ihres vierten und letzten Wurfs ist Tahama. Sie wird in diesem September schon 15 Jahre alt und lebt bis heute mit ihrer Mutter zusammen im Allwetterzoo Münster. Die anderen Nachzuchten leben in verschiedenen europäischen Zoos – oder lebten. So ist zum Beispiel der Kater „Massino“, in diesem Jahr im Wuppertaler Zoo mit 16 Jahren verstorben, auch ihren langjährigen Partner Jarah überlebte sie. Er verstarb vor fünf Jahren im Alter von 19 Jahren.
„Vom ersten Tag an war klar, sie ist der Kopf des Rudels“, erinnert sich Alexander Dietrich, Zootierpfleger im Allwetterzoo Münster. Er kennt seine Katze. „Insbesondere wenn es um ihr Futter geht, da versteht sie keinen Spaß und zeigt das deutlich.“ Auch die männlichen Löwen waren in der Rangordnung immer klar unter ihr.
Abgesehen von kleinen Alterswehwehchen handelt es sich bei Zeta um eine alte, aber rüstige Löwin. So hat sie noch immer ihr vollständiges Gebiss, mit dem sie ihre 4 bis 5 Kilogramm schweren Fleischportionen mit Knochen frisst. Dabei ist es ihr egal, ob es Pferd oder Rind gibt. Auch das Hühnchen, dass es immer mittwochs gibt, schmeckt ihr. „Sie ist in der Regel immer vor ihrer Tochter da“, so Dietrich. „Sie ist verfressen wie eh und je und immer noch die Chefin im kleinen Familienrudel.“
24 Jahre, das ist ein für Löwen ein sehr hohes Alter, das so nur erreicht werden kann, wenn ein Tier gute Gene hat – und zudem optimal versorgt sowie umsorgt wird. Hier spielt das Animal Welfare eine große Rolle. Darunter fallen die Bereiche Enrichment, sowohl Environmental und Behavioral als auch die Tiermedizinische Betreuung sowie das Thema Füttern und Futter.
„Environmental Enrichment, das bedeutet, dass wir stetig die Strukturen in den Gehegen optimieren“, erklärt Seniorkurator Marcel Alaze. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch durch die eigenen persönlichen Beobachtungen verändert das Team die Strukturen in den jeweiligen Gehegen. Behavioral Enrichment steht wiederum dafür, dass die Sinne der Tiere bestmöglich gefördert und gefordert werden. Dazu gehört unter anderem, dass das Futter nicht einfach gefressen werden kann. „Die Löwen müssen sich, wie in der Natur auch, das Fressen erarbeiten. Da wir aufgrund des Tierschutzgesetztes in Deutschland keine Lebendfütterung vornehmen dürfen, verpacken wir das Futter besonders“, beschreibt Alaze das Vorgehen. „So muss es zum Beispiel erst aus einem Karton „entpackt“ werden.“ In anderen Fällen sei das Futter nicht irgendwo abgelegt, sondern hinge an einem Seil. So muss das Tier das Stück Fleisch erst abreißen, oder das Seil durchtrennen, bevor es fressen kann.
Da der Kontakt mit einem Tier wie einem Löwen extrem gefährlich ist und die Tiere zudem nicht unnötig gestresst werden sollen, wird die Kontrolle durch die Tierärzte auf ein Minimum reduziert. Denn diese setzt immer eine Narkose voraus. „Vielmehr verfolgen wir im Allwetterzoo Münster den Ansatz der Tiermedizinischen Betreuung durch „Medical Training“. Das bedeutet, Dass die Tiere gezielt trainiert werden um kleinerer Medizinische Maßnahmen ohne Narkose durchzuführen. Dabei ist der Tierpfleger*Innen durch ein Gitter vom Tier geschützt. Das Training funktioniert durch positive Verstärkung, meist in Form von einer Futtergabe als Belohnung“, erklärt der Kurator. Auch ist durch
die relative Nähe ein guter Blick auf Augen, Zähne und Rachen möglich. Ein solches Training sei aber längst nicht von jedem Tierpfleger*In durchzuführen, da zum einen die Tiere der Fachkraft sehr vertrauen müsste und zum anderen nur im regelmäßigen Kontakt und Beobachtungen Veränderungen ersichtlich seien.
Es ist noch gar nicht lange her, da gab es noch sehr viele Löwen in Afrika, dass ihr Überleben als gesichert galt. Und dann kam die erschreckende Wende: Seit den 70er Jahren verschwanden 70 Prozent der in der Freiheit lebenden Bestände. Die Ursachen dafür sind wie so oft die Menschen. Bevölkerungswachstum, Landbau und die draus resultierenden Konflikte zwischen Menschen und Tieren, dazu die enorme Wilderei haben den König der Tiere zur bedrohten Spezies gemacht. In einigen Regionen Afrikas ist der Löwe bereits ausgestorben.