In modernen Zoologischen Gärten hat sich die Lebenserwartung von Raubtieren in
den letzten 70 Jahren deutlich erhöht. Zu diesem Ergebnis kam eine kürzlich
veröffentlichte Studie in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Zoo Biology“, für die Daten
von insgesamt 160.000 Raubtieren ausgewertet wurden.
„Diese Studie ist eine sehr schöne Bestätigung dafür, dass vieles, was wir als Tierpark
machen, richtig ist und dass es auch unseren älteren Tieren bei uns gut geht“, erklärt
Hagenbecks Zootierarzt Dr. Michael Flügger.
Den Beweis dafür liefert nicht nur Löwe Nawiri; der mit seinen 15 Jahren bereits
deutlich über der durchschnittlichen Lebenserwartung eines männlichen Löwen von
10 Jahren liegt. Mutter Tembesi ist mit 18 Jahren sogar noch älter als ihr Sohn. Auch
die beiden Südamerikanischen Riesenotter Pequeno (9 Jahre) und Naipi (11 Jahre)
sind von dem durchschnittlichen Höchstalter von 15 Jahren nicht weit entfernt, zeigen
aber keinerlei negative Alterserscheinungen.
Im Eismeer kann Seebärendame Iffy in der wesentlich jüngeren Gruppe noch prima
mithalten, obwohl sie mit ihren 23 Jahren deutlich über dem Höchstalter von
durchschnittlich 20 Jahren liegt.
Der Grund für diese positive Entwicklung ist laut Zootierarzt Dr. Michael Flügger, dass
Experten heute viel mehr über die Biologie der Tiere wissen: „Gruppengrößen und
Gehegegestaltungen konnten den Bedürfnissen der Raubtiere dadurch besser
angepasst werden, außerdem ist die Fütterung heutzutage ausgewogener, weil wir
notwendige Mineralstoffe und Vitamine ergänzen können. Auch die Medikamente
und Narkosen sind inzwischen besser verträglich – da kommt eines zum anderen“,
erklärt Hagenbecks Zootierarzt.
Auch Dr. Dirk Albrecht, Geschäftsführer des Tierparks Hagenbeck freut sich über das
Ergebnis der Studie: „Wenn es den Tieren gut geht, ist das für mich eine klare
Bestätigung der hervorragenden Arbeit unserer Tierpfleger und Zootierärzte.“