Am Samstag, den 5. Februar, findet ab 13.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung “Sylvester Stallone – Retrospektive zum 75. Geburtstag” statt. Nach Museumsausstellungen im Staatlichen Russischen Museum, St. Petersburg (2013) und dem Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain, Nizza (2015) zeigt das Osthaus Museum Hagen anlässlich des 75. Geburtstags von Sylvester Stallone eine Retrospektive seiner Werke. Beleuchtet wird das Gesamtwerk von den späten 1960er-Jahren bis heute sowie die verschiedenen künstlerischen Phasen des Actionstars. Zu sehen sind ca. 50 Bilder, darunter Selbstporträts und noch nie zuvor gezeigte frühe Arbeiten. Stallones Bilder sind einerseits “action-geladen” und ausdrucksstark wie seine Filme und andererseits feinnervig und vielschichtig in ihren Aussagen. Der kunstaffine Hollywoodstar nutzt kenntnisreich verschiedene Kunstformen wie Surrealismus, Expressionismus und Abstraktion als Ausdrucksformen. Die Malerei ist seit 55 Jahren ein enger und konstanter Bestandteil der kreativen Ausdrucksformen von Sylvester Stallone, wobei sein künstlerisches Schaffen sein filmisches Schaffen befruchtet und umgekehrt.
Stallones berühmteste Filmfigur ROCKY entstand lange vor dem Filmskript zuerst auf der Leinwand und ist als «Finding Rocky” von 1975 in der Ausstellung zu sehen. Bereits in jungen Jahren entdeckte Stallone die Liebe zur Malerei. Seine frühen Werke, die er mit Mike Stallone signierte, waren sehr experimentell. Aus finanziellen Gründen arbeitete er jedoch als Autor und begann seine Schauspielkarriere. Sylvester Stallone beschäftigte sich als Sammler und Maler intensiv mit zeitgenössischer Kunst. Ende der 1980er-Jahre interessierte ihn vor allem die Kunst von Picasso, Gerhard Richter oder Anselm Kiefer. Er setzte sich ebenfalls mit den abstrakten Werken von Mark Rothko auseinander und entwickelte seinen eigenen Stil. So entstanden zahlreiche expressionistisch anmutende Werke, teils als verfremdete Selbst-Porträts, teils auch mit Sprache spielend.
Für den einstündigen Rundgang durch das Museum wird zusätzlich zum regulären Eintrittspreis ein Führungsentgelt in Höhe von 5 Euro erhoben. Informationen zu den aktuell geltenden Schutz- und Hygienemaßnahmen erhalten Sie bei der erforderlichen Anmeldung unter: 02331-207 2740.
Am Sonntag, den 6. Februar findet ab 12.15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung “Anja Brogan – Size Matters #2” statt. Die deutsch-amerikanische Künstlerin Anja Brogan präsentiert im Osthaus Museum Hagen raumgreifende Environments und eindrucksvolle Stimmungsräume. Mit charmanter Leichtigkeit beweist sie, dass “avantgardistischer Feminismus” in der Kunst mit einer guten Portion subversivem Humor, doppeldeutiger Sinnlichkeit und politischer Schärfe einhergehen kann. Die gezeigten Werke sind im Zusammenhang mit der Ausstellung entstanden. Anja Brogan überrascht die Besucher*innen durch ihren freien Umgang mit Stil- und Kompositionselementen. Ihre Anknüpfungspunkte findet die Künstlerin in der Geschichte der Kunst von der Renaissance bis zur Moderne, sowie der TV-Kultur und Pornografie. Sie verkehrt weibliche und männliche Rollenklischees, stellt Konventionen in Frage, demontiert genussvoll die unausgesprochenen Vereinbarungen in Kunst und Gesellschaft.
Wer oder was ist sichtbar oder bleibt unsichtbar? Wer oder was wird unterdrückt und auf bestimmte Eigenschaften festgeschrieben? Wie sehr glauben wir den Bildern? Die Forderung nach selbst bestimmter Sichtbarkeit ist eine der zentralen identitätspolitischen Anliegen, die die neuen sozialen Bewegungen seit den 1970er Jahren mit Nachdruck vertreten. Repräsentation schafft Identität, Sichtbarkeit Macht, Sagbares Wissen. Anja Brogan setzt dem ihre eigenen, dissidenten Bilder entgegen, nimmt Klischees durch Ironie die Wirkung. Zugleich fragt sie danach, was es braucht, damit ein solcher, Kunst gewordener Widerspruch gegen das Vorherrschende tatsächlich neue Wirklichkeiten erzeugen kann. Brogans Arbeiten handeln von Macht und Ohnmacht, von Kunst und Kommerz, Konsum und Sex. Sie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die Professionalität und Dilettantismus im Kunstbetrieb zur Verfügung stellen, und untersucht, wie künstlerischer Erfolg und das alltägliche Leben konstruiert sind. Zugleich befasst sie sich mit der Frage, wie das Individuum im Allgemeinen und sie als Künstlerin und Frau sich in diesen Rollen positionieren kann. Im Juni 2019 eröffnete das Osthaus Museum Hagen die erste institutionelle Einzelausstellung der deutsch-amerikanischen Künstlerin Anja Brogan in Deutschland, die ihre Fortsetzung und Abschluss mit Size Matters #2 Anfang Dezember 2021 findet. Trafen die Besucher*Innen im ersten Teil von Size Matters auf minimalistische und sehr reduzierte Installationen, so zeigt die zweite Ausstellung nun vielteilige Rauminstallationen in atmosphärischer Verdichtung. Für den einstündigen Rundgang durch das Museum wird zusätzlich zum regulären Eintrittspreis ein Führungsentgelt in Höhe von 5 Euro erhoben. Informationen zu den aktuell geltenden Schutz- und Hygienemaßnahmen erhalten Sie bei der erforderlichen Anmeldung unter: 02331-207 2740.