Der Wegfall vieler Corona-Restriktionen erleichtert den Wilhelma-Besuch ab der kommenden Woche deutlich. Ab Montag, 21. März, gibt es mehr Möglichkeiten, Eintrittskarten zu kaufen und das erstmals zu allen vergünstigten Tarifen von der Vor-Corona-Zeit, wie für Familien, Studierende und Gruppen. Das Limit der Gäste pro Tag und deren Festlegung auf Einlasszeitfenster fallen weg. Außerdem sind die letzten Häuser und Ecken des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart, die aus Infektionsschutzgründen vorsichtshalber bisher gesperrt blieben, wieder zugänglich.
Ob sich für den Einlass die 3G-Regel gleichermaßen erübrigt, hängt von den kurzfristigen Regelungen der neuen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ab. Aktuell zeichnet sich ab, dass die derzeitige Regelung bis zum 2. April fortgeschrieben werden dürfte. Das hieße, dass weiterhin die Gäste entweder geimpft, genesen oder getestet sein müssen – mit den üblichen Ausnahmen – und dies am Eingang belegen müssen. Daher ist es angeraten, sich vor einem Wilhelma-Besuch über die jeweils aktuellsten Vorgaben auf der Internetseite der Wilhelma zu informieren.
Bald sind so auch die Innengehege von Elefanten, Nashorn und Tapiren freigegeben. Damit ist etwa das Elefantenbaden zu beobachten. Nur bei den Raubkatzen bleiben die Türen noch geschlossen – dies allerdings wegen Baumaßnahmen. Die Löwen und Jaguare sind jedoch sowieso meist in den Außengehegen zu erleben. Die Ställe auf dem Schaubauernhof sind nun zu besichtigen. Auf der Empore im Maurischen Landhaus empfangen die asiatischen Vögel ab Montag Besuch, wie der Balistar als großer Sangeskünstler und die Blaukrönchen, die zu den kleinsten Papageien gehören. Ebenso läuft das Kino im Menschenaffenhaus wieder an. Und die Panoramascheibe auf Wasserniveau erlaubt im Amazonienhaus seit langem endlich den Blick auf die Flusslandschaft mit dem Breitschnauzenkaiman und den riesigen Arapaimas.
Da die Zahl der Gäste nicht mehr begrenzt sein wird, ist selbst bei Spontanbesuchen gesichert, dass alle hineinkommen. Die Streichung der gestaffelten Einlasszeitfenster bietet zudem mehr Flexibilität. Dauerkarten-Besitzer brauchen entsprechend keine Terminbuchung mehr. Eine Pflicht zum Online-Ticket ist damit nicht mehr gegeben. Jedoch bleibt der digitale Vorverkauf daheim oder unterwegs der bequemste Weg, Warteschlangen zu vermeiden. Wer jedoch erst vor Ort die Karten kaufen will, hat mehrere Optionen: die beiden Hauptkassen und der Kassen-Container vor dem Haupteingang als Ausweichquartier, weil der historische Pavillon restauriert wird, sowie Kassenautomaten vor dem Parkhaus und direkt an der Stadtbahnhaltestelle „Wilhelma“. In dem Kassen-Container werden jetzt auch Jahreskarten ausgestellt.
Das Parkhaus kehrt zum ehemaligen Modus zurück: Die Parkscheine werden nicht mehr vorab online für ganze Tage vergeben, sondern am Automaten bezahlt – und das wie früher bei Abfahrt stundenweise. Dadurch können die Stellplätze mehrmals am Tag vergeben und besser ausgenutzt werden.
„Die Lockerungen bedeuten nicht, dass wir Corona ab jetzt locker nehmen“, betont Direktor Dr. Thomas Kölpin. Nach wie vor sei es viel besser, sich nicht mit COVID-19 anzustecken. „Daher behalten wir zum gegenseitigen Schutz der Gäste, unserer Belegschaft und der Tiere die Maskenpflicht in den Häusern, am Haupteingang sowie vor bestimmten Außengehegen bei.“ Dieser Schutz sei bei Tierarten, von denen erwiesen ist, dass sie sich ebenfalls mit Corona anstecken können, angebracht, wenn der Mindestabstand baulich nicht gesichert ist. Die betroffenen Zonen vor manchen Gehegen der Raubtiere und Affen sind ausgeschildert. Genauso bleibt die Einbahnstraßenregelung in den Gebäuden und der Freiflugvoliere erhalten, damit es nicht zu Gedränge durch Begegnungsverkehr kommt. „Es ist schön, dass ohne das Gästelimit niemand mehr Sorge haben muss, am Wunschtag nicht unterzukommen“, sagt Kölpin. „Das Aufheben der Personenbeschränkung in den Häusern gibt zudem mehr Menschen die Chance, zum Beispiel das beliebte Aquarium und Terrarium zu besuchen. Wir setzen dabei auf die gegenseitige Rücksichtnahme. Denn nach Jahren der Pandemie ist das Bedürfnis nach Mindestabstand gewachsen. Ein Haus mit einer früher ganz normalen Menge an Menschen mögen heute manche als voll empfinden.“