Mit dem Filmprojekt #jüdisch nehmen der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten das aktuelle Leben jüdischer Menschen in unserer Region und darüber hinaus in den Blick. Am Sonntag, 20. März 2022 fand unter Beteiligung der Protagonist:innen im Dorstener Kino die Premiere des Films „#jüdisch“ statt. Der vom Jüdischen Museum Westfalen und dem LWL-Medienzentrum für Westfalen in Auftrag gegebene Film porträtiert fünf Jüdinnen und Juden und ihre jeweilige Sicht auf Fragen wie Religion, Zuhause Humor, Verantwortung und Zukunft. Dabei kommen auch Themen wie Identität und Antisemitismus, Außenwahrnehmung und Innensicht von Juden und Jüdinnen zur Sprache. Anlässlich der Premiere sprachen Rina Rosenberg und Ilja Kagan vom Draw-A-Change Filmteam sowie die zwei Protagonistinnen Natascha und Ifat in offenen und sehr persönlichen Worten darüber, wie der Film zustande gekommen ist und welche Herausforderungen damit verbunden waren, sich auf das Filmprojekt „#jüdisch“ einzulassen und vor der Kamera über sich und ihr Leben in Deutschland zu sprechen.
Bei der Premiere lobte Matthias Löb, Direktor des LWL und Vorsitzender der LWL-Kulturstiftung: „Dem Produktions-Team von Draw-A-Change ist es gelungen, mit „#jüdisch“ einen mitreißenden, facettenreichen Blick auf die junge jüdische Gegenwart in Deutschland zu werfen. Die persönlichen Geschichten und Gespräche machen die Vielfalt heutigen Jüdischseins nachvollziehbar und regen zum Nachdenken und Diskutieren an. #jüdisch ist deshalb über den Einsatz in der Dauerausstellung des Jüdischen Museums hinaus gleichermaßen für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit geeignet.“
Dr. Kathrin Pieren, Leiterin des Jüdischen Museums, ergänzte: „Dieser Film gibt keine eindeutigen Antworten darauf, was es heißt, jüdisch zu sein, denn diese gibt es selbstverständlich nicht. Vielmehr stellt er universelle Fragen, die von den fünf Protagonist*innen unterschiedlich beantwortet und auch lebhaft diskutiert werden. Damit bricht er mit Stereotypen und gibt Einblick in den diversen deutsch-jüdischen Alltag heute aus der Perspektive junger Menschen. Der Film bietet viel Stoff zur Diskussion in der kritischen Bildungsarbeit und ergänzt das bestehende Angebot unseres Museums in idealer Weise.“
Der Film #jüdisch wurde vom Jüdischen Museum und vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Auftrag gegeben und von der LWL-Kulturstiftung und der Wolfgang Suwelack Stiftung gefördert. Für die LWL-Kulturstiftung war er eines von 24 Projekten, die im Rahmen des Förderschwerpunktes der LWL-Kulturstiftung zum Festjahr „#2021 JLID -Jüdisches Leben in Deutschland“ unterstützt wurden.
Der 36-minütige Film steht unter http://www.westfalen-medien.lwl.org als kostenloser Download im Shop des LWL-Medienzentrums zur Verfügung. Außerdem wird er demnächst über die Bildungsmediathek NRW www.bildungsmediathek-nrw.de für alle Schulen Nordrhein-Westfalens kostenlos verfügbar sein. Das Jüdische Museum Westfalen wird ihn in Workshops einsetzen, und ab Mitte April wird er auf einer Medienstation im Museum dem allgemeinen Publikum zur Verfügung stehen.