Grundsteinlegung für die Nashornanlage im Zoo Berlin
Ein einzigartiger Naturort im Herzen der Stadt. Im Schatten jahrhundertealter Bäume
entstehen auf rund 14.000 m² naturnahe Anlagen für Panzernashörner, Tapire und
Pustelschweine. Hohe Gräser und idyllische Wasserläufe sollen den sumpfigen Lebensraum
der tierischen Bewohner nachempfinden. Nachdem die Abrissarbeiten mittlerweile
abgeschlossen sind und das Fundament für das neue Nashorn-Habitat gegossen wird,
konnte nun gemeinsam mit Senatorin Ramona Pop die Grundsteinlegung gefeiert werden. In
diesem Zuge ließen Wirtschaftssenatorin, Aufsichtsratsvorsitzender der Zoo Berlin AG Frank
Bruckmann, Zoo- und Tierpark Direktor Dr. Andreas Knieriem und Architekt Kieran Stanley
(dan pearlman) eine Zeitkapsel im Fundament ein. Darin enthalten: Ein Tierschild, Baupläne,
der Fördermittelbescheid und zahlreiche Wünsche für das bedrohte Panzernashorn, welche
kleine und große Nashorn-Fans in bunten Kunstwerken und Basteleien zu Papier gebracht
haben. „Im natürlichen Lebensraum gibt es nach Schätzungen nur noch rund 2.600
Panzernashörner. Wenn diese Zeitkapsel in etlichen Jahrzehnten irgendwann mal geöffnet
wird, hoffen wir natürlich, dass diese Zahl weitaus höher liegen wird“, verkündet Zoo- und
Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. „Für unsere Tiere und den Schutz ihrer Artgenossen
im natürlichen Lebensraum lohnt es sich diesen – manchmal doch mühsamen – Weg zu
bestreiten“, ergänzt er.
Architektur und Freiraumplanung der Nashorn-Anlage stammen von den Planer*innen der
dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH. Für den Bau der naturnahen Anlage mit sumpfigen
Suhlen und mehreren Badeteichen werden insgesamt rund 20 Millionen Euro veranschlagt.
Knapp 14 Mio. Euro davon werden durch Fördermittel der Berliner Wirtschaftsverwaltung
finanziert. „In einem so besonderen Bauprojekt, mitten im grünen Herzen der City West
sehen wir eine sinnvolle und nachhaltige Investition – nicht nur in die Zukunft des
traditionsreichen Zoo Berlin, sondern auch für den Tourismusstandort Berlin“, begrüßt
Senatorin Ramona Pop die Pläne für das neue Highlight. „Als ein neuer Leuchtturm heißt
dieses Bauwerk Gäste aus nah und fern zukünftig direkt am Bahnhof Zoo willkommen und ist
in jeder Hinsicht richtungsweisend. Mit deutlichem Schwerpunkt auf dem Thema Artenschutz
zeigt das neue Nashornhaus wohin die Reise für Zoologische Gärten als moderne
Artenschutzzentren gehen soll.“
Die Finanzierung der naturnahen Nashorn-Anlage konnte bereits vor der Corona-Pandemie
sichergestellt werden, sodass dieses Bauprojekt – trotz der Umsatzeinbußen des Zoo Berlin
in den vergangenen 1,5 Jahre – wie geplant umgesetzt werden kann.
Das Zentrum der neuen Anlage wird ein 25 Meter hoher Turm – eine moderne Interpretation
der historischen „Elefanten-Pagode“ – bilden. Die Besucher*innen werden zukünftig nicht nur
in den faszinierenden Lebensraum indischer Nashörner eintauchen, sondern auch für deren
Schutz im natürlichen Lebensraum sensibilisiert. „Die Nashorn-Anlage hier im Herzen der
Großstadt setzt ganz neue Maßstäbe. Erstmals wird es sogar möglich sein, die
faszinierenden Tiere auch beim Tauchen unter Wasser zu beobachten“, erklärt
Aufsichtsratsvorsitzende der Zoologischer Garten Berlin AG Frank Bruckmann. Die
Fertigstellung ist für Herbst 2022 geplant. Nach der Eingewöhnung der Tiere können die
Zoo-Gäste voraussichtlich ab Frühjahr 2023 in den Lebensraum von Panzernashörnern,
Tapiren und Pusteschweinen eintauchen.